FOKUS 3-Anleger machen Kasse - Dax schließt unter 4000 Punkten

Reuters

Veröffentlicht am 17.03.2009 18:24

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 17. Mär (Reuters) - Nach den Kursgewinnen der vorangegangenen Tage haben die Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag Kasse gemacht. Der Dax<.gdaxi> rutschte um 1,4 Prozent auf 3987,77 Zähler. Der europäische Stoxx-Index<.stoxx50> verlor 0,7 Prozent auf 1771 Punkte. Zwar fielen sowohl deutsche Konjunkturdaten als auch neue Daten vom US-Immobilienmarkt etwas besser als erwartet aus, die Stimmung blieb aber gedrückt. Die schwachen Umsätze der vergangenen Tage hätten Zweifel an der Nachhaltigkeit der Aufwärtsbewegung aufkommen lassen, sagte Helaba-Analyst Christian Schmidt. Auch Händler blieben skeptisch. "Die Anleger sind total frustriert", sagte einer. "Kaum jemand traut sich hinter dem Ofen hervor."

Der überraschende Anstieg des ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen von Börsianern misst, habe dem Dax nur vorübergehend Auftrieb gegeben. Auch das unerwartet deutliche Plus der Baubeginne von Wohnhäusern im Februar in den USA stützte die Kurse nur leicht. "Die Anleger trauen dem Braten einfach nicht", sagte ein Händler.

BAYER IM MINUS VOR ENTSCHEIDUNG ÜBER THROMBOSEMITTEL

Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Bayer, die um 10,3 Prozent auf ein 2-1/2-Jahres-Tief von 32,69 Euro abstürzten. In den USA waren im Vorfeld einer Empfehlung für die US-Gesundheitsbehörde FDA Sicherheitsbedenken gegen das Bayer-Thrombose-Mittel Xarelto laut geworden. Das Medikament ist für die Leverkusener neben dem Krebsmittel Nexavar das wichtigste neue Medikament. Zudem senkte die Ratingagentur Standard & Poor's ihren Ausblick auf "negativ" von "stabil".

Ebenfalls auf Talfahrt waren die Aktien von ThyssenKrupp und ArcelorMittal, was Händler unter anderem auf eine Verlustwarnung des US-Stahlkonzerns Nucor zurückführten. ThyssenKrupp verloren im Dax 3,6 Prozent auf 14,48 Euro. ArcelorMittal übernahmen im Stoxx50 mit einem Minus von 11,8 Prozent auf 12,66 Euro die rote Laterne. Nucor verloren in New York fast 14 Prozent. Der Konzern kündigte überraschend einen Verlust für das erste Quartal an.

Ebenfalls unter Druck waren Daimler-Aktien mit einem Minus von drei Prozent. Der Autobauer musste für eine Anleihe einen kräftigen Renditeaufschlag in Aussicht stellen, das verteuert die Finanzierung des Unternehmens.

Die Dividendenkürzung des weltgrößten Aluminiumkonzerns Alcoa brachte in London die Aktien der großen Bergbaugesellschaften unter Druck. Die im Stoxx50 gelisteten Rio Tinto verloren über 5,7 Prozent, Anglo American 3,2 Prozent und BHP Billiton 2,8 Prozent. Alcoa brachen in New York zeitweise um über zehn Prozent ein.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

FINANZWERTE AUF DER GEWINNERSEITE

Auf der Gewinnerseite blieben eine Reihe von Finanzwerten. So stiegen die Aktien der Deutschen Bank um 1,2 Prozent. Positiv aufgenommen wurden Pläne zur Erweiterung des Vorstands. Allianz stiegen um 2,5 Prozent. In London ragten die Aktien von HSBC mit einem Plus von vier Prozent hervor, nachdem Europas größte Bank erklärte hatte, der Eigenhandel im Februar sei im Rahmen der Markterwartungen gestiegen.

Zu den Stützen des europäischen Stoxx50-Index zählten die Aktien von Vodafone mit einem Plus von drei Prozent. Händler verwiesen auf Spekulationen, wonach Vodafone mit dem spanischen Konkurrenten Telefonica über ein gemeinsames weltweites Netz verhandelt. Telefonia dementierte dies zwar, doch verharrten die Aktien beider Konzerne im Plus. Telefonica gingen in Madrid mit einem Plus von 0,5 Prozent aus dem Markt. In Frankfurt schlossen dagegen die Telekom-Aktien knapp ein Prozent niedriger.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Georg Merziger)

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert