Reuters
Veröffentlicht am 18.10.2018 14:31
Scholz bringt Erleichterung für Lebensversicherer auf Weg
Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat eine Regelung auf den Weg gebracht, wonach die deutschen Lebensversicherer weniger Geld für Krisen zurücklegen müssen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz habe die Verordnung zur sogenannten Zinszusatzreserve unterschrieben, sagte Staatssekretär Jörg Kukies am Donnerstag auf einer Konferenz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Das für die Branche vor allem wegen der niedrigen Zinsen wichtige Vorhaben werde bald im Bundesgesetzblatt erscheinen.
Die Zinszusatzreserve (ZZR) war 2011 eingeführt worden, um zu gewährleisten, dass Versicherer die hohen Garantien an ihre Kunden auch bei Dauer-Niedrigzinsen noch erwirtschaften können. Bis 2017 sind dabei 60 Milliarden Euro zusammengekommen. Künftig sollen diese Kapitalpolster langsamer aufgestockt werden. Dies bringt der Assekuranz nach Berechnungen der Rating-Agentur S&P deutliche Erleichterungen.
Die Bundesregierung hat nach Kukies' Worten auch den EU-Austritt Großbritanniens und dessen mögliche Folgen für Banken und Versicherungen im Blick. Hier werde man notfalls die erforderlichen Maßnahmen angehen. "Wir wollen und werden vorbereitet sein." Es werde eine enge Abstimmung mit anderen großen EU-Staaten wie Frankreich geben.
Der Finanzstaatssekretär plädierte dafür, das "Nachhaltigkeits- und Klimarisiken" stärker bei Investitionsentscheidungen zum Tragen kommen sollten. Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass es pauschal geringere Eigenkapitalanforderungen gebe. "Grüne Investitionen sind nicht generell risikoärmer als andere Anlagen." Zudem sei eine präzise Risikomessung gerade das Markenzeichen neuer Eigenkapitalregeln von Banken ("Basel III") und Versicherern ("Solvency II").
In der Debatte um die Schaffung eines Binnenmarktes für Altersvorsorgeprodukte ("PePP") unterstütze die Bundesregierung die EU, ergänzte Kukies. "Wir plädieren dafür, dass die Standardversion des PePP eine Kapitalgarantie erhalten kann, und sprechen uns grundsätzlich für eine zumindest überwiegende Auszahlung in Form einer lebenslangen Rente aus."
Insgesamt sollte man so manche seit der Finanzkrise umgesetzten Maßnahmen überprüfen. "Wir müssen uns in vielen Fällen selbstkritisch hinterfragen, ob unsere Regulierung noch zu den Risiken passt", so Kukies. GDV-Präsident Wolfgang Weiler sprach sich für eine "wachstumsfreundliche Regulierung" aus. Der bei der Finanzaufsicht Bafin für die Versicherer zuständige Frank Grund signalisierte, dass bestimmte Firmen von einigen Berichtspflichten befreit werden sollten. "Das ist auch für uns manchmal ein gewisses bürokratisches Monster."
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.