Top-Notenbanker - Probleme italienischer Geldhäuser lösbar

Reuters

Veröffentlicht am 22.07.2016 15:59

Top-Notenbanker - Probleme italienischer Geldhäuser lösbar

Frankfurt (Reuters) - Italiens Banken können ihre Last an faulen Krediten nach Einschätzung von Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny bewältigen.

Das sei "ein lösbares Problem, etwa mit dem bewährten Modell einer Bad Bank," sagte Nowotny der Nachrichtenagentur APA in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Er wolle die Lage der Geldhäuser "nicht überdramatisieren". Bei Italiens drittgrößtem Institut Monte Paschi gebe es ein "aktuelles Problem". Hier sei es notwendig, sehr schnell eine konkrete Lösung zu finden.

Für mehrere vor der Insolvenz bewahrte kleinere Institute zeichnet sich inzwischen ein Ergebnis ab. Für vier im November gerettete Geldhäuser seien drei verbindliche Übernahme-Angebote eingegangen, teilte die Bank von Italien mit und bestätigte damit Reuters-Informationen vom Donnerstag. Die Häuser waren mit Geldern aus einem Garantiefonds vor dem Aus bewahrt worden.

Nowotny äußerte sich auch zu den Folgen des Brexit-Votums für die Euro-Zone. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte vor allem deswegen die Wachstumsprognose 2017 für Deutschland um 0,4 Punkte auf 1,2 Prozent und für die Euro-Zone um 0,2 Punkte auf 1,4 Prozent gesenkt. Er erwarte "nicht so einen starken Effekt", sagte Nowotny. Der IWF sei "eher auf der pessimistischen Seite". Die Finanzmärkte hätten auf die Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt "vergleichsweise gering" reagiert.