Europäische Aktien tiefer, Warten auf britische Brexit-Pläne

Investing.com

Veröffentlicht am 17.01.2017 11:43

Verluste bei europäischen Aktien bevor britische Premierministerin eine Rede zum Brexit hält

Investing.com – Bei den europäischen Aktien gab es am Dienstag Verluste, während die Investoren auf die Rede der britischen Premierministerin Theresa May warten, in der diese ihre Pläne für die Verhandlungen über den Austritt aus der Europäischen Union darlegen wird.

Kurz vor Mittag verlor der Euro Stoxx 50 0,70%, der französische CAC 40 fiel um 0,61%, während der Dax 30 mit einem Verlust von 0,83% gehandelt wurde.

Die Investoren fürchten, dass Mays Pläne auf ein Verlassen des Binnenmarktes und der Zollunion abzielen, um Einwanderungskontrollen und bilaterale Handelsverträge in einem sogenannten "harten Brexit" durchsetzen zu können.

Die Premierministerin hat zwar angedeutet, sie beabsichtige Ende Mai den formalen Prozess zum Austritt Großbritanniens aus der EU einzuleiten, ohne allerdings Details zur Verhandlungsstrategie ihrer Regierung preiszugeben.

Vorauszüge aus der Rede, die von Mays Büro in Umlauf gebracht wurden, machten klar, dass Großbritannien keinen Brexit anstreben werde, der es "mit einem Bein" in der EU lassen würde.

Mays Rede soll um 12:45 MEZ beginnen.

Auch die wichtigsten Unternehmensnachrichten kamen von der Insel. British American Tobacco (LON:BATS) hat seinen US-Rivalen Reynolds American (NYSE:RAI) für 49,4 Milliarden USD geschluckt.

Anteile an Rio Tinto (LON:RIO) fielen um mehr als 1%, nachdem das globale Bergbauunternehmen seine Prognose einer Eisenerzförderung von 330 bis 340 Millionen Tonnen wiederholt hatte.

Unter den Gewinnern war Rolls Royce (LON:RR), dessen Aktie einen Satz von fast 6% machte, nachdem der Hersteller von Flugzeugtriebwerken in einem langwierigen Bestechungsverfahren eine außergerichtliche Einigung erzielte und verkündete, dass der Gewinn in 2016 die Erwartungen übertreffen werde.

Auf dem Kontinent brach die Mediaset (MI:MS) Aktie um fast 4% ein, nachdem italienische Medien berichtet hatten, dass der Übernahme durch den französischen Konkurrenten Vivendi (PA:VIV) möglicherweise die Zustimmung des Kartellamts versagt bliebe.

Zu den Konjunkturberichten. Das deutsche Geschäftsklima hat sich im Januar weniger als erwartet verbessert, genau wie auch in der weiteren Eurozone berichtete das ZEW am Dienstag.

Die britische Jahresinflation ist stärker als erwartet gestiegen und liegt auf ihrem höchsten Niveau seit Mitte 2004.

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Unterdessen machte der US-Ölpreis am Dienstag einen Satz von mehr als 1%, angeschoben von dem anhaltenden Strom von Kommentaren rund um den Deal zur Einschränkung der weltweiten Ölförderung.

Saudi-Arabiens Energieminister Khalid al-Falih sagte am Montag, das Königreich werde sich genau an die Fördergrenzen des Abkommens halten und sei zuversichtlich, dass der Plan der Opec zur Stützung des Ölpreises aufgehen werde.

Am Rande eines Branchentreffens in Abu Dhabi, fügte Falih hinzu, dass die Ölexporteure in und außerhalb der Opec ihr Abkommen zur Einschränkung der Ölförderung wahrscheinlich nicht jenseits der vereinbarten sechs Monate verlängern werden, wofür er den Erfüllungsgrad und das neue Gleichgewicht am Markt anführte.

Am Dienstag hatte Energieminister Suhail Mazroui aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Berichten zufolge gesagt, es sei zu früh um zu wissen, ob die führenden Ölexporteure den Deal zu Produktionssenkung verlängern müssten, wenn dieser in etwa sechs Monaten auslaufen wird. Der Minister deutete außerdem an, dass er einen Rückgang der globalen Vorräte sehe.

Das Bild bei den Energiewerten war gemischt. So ist der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) um 0,07% abgerutscht, die italienische ENI (MI:ENI) SpA legte um 1,04% zu, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) um 0,25% nachgab.

Finanzaktien hielten ihr Niveau oder legten zu. Das französische Kreditinstitute BNP Paribas (PA:BNPP) verlor 0,16% und Societé Generale (PA:SOGN) fiel um 0,43%, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) sich nicht bewegten und die der Commerzbank (DE:CBKG) um 0,25% zulegte.

Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums verlor Intesa Sanpaolo (MI:ISP) 0,08%, aber die Unicredit (MI:CRDI) machte einen Kurssprung von 2,14%, während die spanische Bank BBVA (MC:BBVA) um 0,15% fiel und Banco Santander (MC:SAN) sich um 0,20% verteuerte.

In London rutschte der rohstofflastige FTSE 100 um 0,27% nach unten, belastet von starken Verlusten im Bergbausektor.

Anteile an Glencore (LON:GLEN) sanken um 1,69% und die von Anglo American (LON:AAL) fielen um 1,73%, während BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) jeweils um 2,23% und 1,25% einbrachen.

Energieaktien lagen etwas tiefer. BP (LON:BP) verlor 0,12% und Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) fiel um 0,24%.

Im Finanzsektor ging es hingegen aufwärts. HSBC Holdings (LON:HSBA) stieg um 0,28% und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) legte um 1,72% zu, während Barclays (LON:BARC) und Lloyds Banking (LON:LLOY) respektive 0,41% bzw. 0,11% hinzu gewannen.

An der Wall Street zeichnen sich Verluste ab, als die Händler nach dem gestrigen Martin Luther King Feiertag heute den Handel wieder aufnehmen. Der Dow Jones Industrial Average Futures fiel 0,40%, der S&P 500 Futures gab um 0,50 nach, während der Nasdaq 100 Futures 0,46% verlor.

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