Reuters
Veröffentlicht am 25.09.2018 18:11
EU-Dokument - Handel mit Großbritannien leidet auch mit Vertrag
Brüssel (Reuters) - Der Warenverkehr zwischen der Europäischen Union und Großbritannien wird nach dem Brexit nach Einschätzung der EU-Kommission selbst dann leiden, wenn sich beide Seiten auf einen Freihandelsvertrag einigen sollten.
Ein solches Abkommen könne keinen vollkommen reibungslosen Handel sicherstellen, hieß es in einem Reuters am Dienstag vorliegenden Dokument der EU-Kommission. Nach dem Ausstieg des Königreichs aus der EU werde es eine Zollgrenze geben. "Als Folge wird mit der Zeit der britische Güterhandel wirtschaftlich nicht mehr so stark mit der EU integriert sein wie jetzt." Beispielsweise würden grenzüberschreitende Zulieferketten nicht nahtlos funktionieren.
Die Einschätzungen stammen aus einem dreiseitigen Papier der Brüsseler Behörde mit Argumenten gegen die Brexit-Vorschläge der britischen Premierministerin Theresa May. Sie schlug eine Freihandelszone von EU und Großbritannien für Güter vor, nicht aber für den freien Personenverkehr. Auch im Dienstleistungs- und Finanzsektor will London ausscheren. Die Position wurde im Juli auf ihrem Landsitz Chequers beschlossen. Die Umsetzung dieser Ideen würde britischen Unternehmen einen unfairen Wettbewerbsvorteil verschaffen, entgegnet die Kommission in dem Papier.
In den Streit über die Brexit-Ausgestaltung ist auch auf einem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Salzburg Mitte voriger Woche keine echte Bewegung gekommen. Sechs Monate vor dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU herrscht in zentralen Punkten wie der künftigen irischen Grenze und den Handelsbeziehungen Unklarheit.
Geschrieben von: Reuters
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