Reuters
Veröffentlicht am 24.10.2016 13:51
Deutsche Wirtschaft zieht an und schafft neue Jobs
Berlin (Reuters) - Deutschlands Konjunktur läuft derzeit wieder spürbar besser.
Die Firmen profitierten im Oktober vom größten Auftragsplus seit Jahresbeginn, wie am Montag aus einer Markit-Umfrage unter rund 900 Unternehmen hervorging. Sie schufen zudem so viele Stellen wie seit über fünf Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex, der die Geschäfte von Industrie und Dienstleister zusammenfasst, stieg überraschend kräftig um 2,3 Punkte auf 55,1 Zähler und liegt weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. "Die deutsche Wirtschaft ist im Oktober nach der leichten Wachstumsdelle in den beiden Vormonaten wieder auf die Überholspur zurückgekehrt", sagte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike.
Für das abgelaufene Sommerquartal rechnet die Bundesbank zwar damit, dass sich die wirtschaftliche Erholung im Vergleich zum Wachstum von 0,4 Prozent im Frühjahr vorübergehend leicht abgeflaut haben dürfte. Dennoch sei der Konjunkturmotor weiter recht kraftvoll, konstatierten die Notenbank-Experten in ihrem Monatsbericht. Zudem gebe es Signale, wonach sich die Lage im zuletzt schwächelnden Exportsektor demnächst stärker aufhellen könnte. Die offiziellen Daten für die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes zwischen Juli und September werden am 15. November veröffentlicht.
UMFRAGE: FIRMEN KÖNNEN HÖHERE KOSTEN AN KUNDEN WEITERREICHEN
Bei den Industrie-Firmen stieg der Markit-Index für Oktober auf 55,1 von 54,3 Punkten. Bei den Dienstleistern gab es ein unerwartet starkes Plus von 3,2 Zählern auf 54,1. Wegen anziehender Preise vor allem für Öl und Stahl sowie höherer Ausgaben für Löhne und Gehälter stiegen die Kosten so stark wie seit knapp eineinhalb Jahren nicht mehr. Viele Firmen konnten diese Verteuerung allerdings an ihre Kunden weiterreichen. Daher legten die Verkaufspreise so kräftig zu wie zuletzt Anfang 2014.
Die überraschend positive Entwicklung in Deutschland forcierte auch die Erholung der gesamten Euro-Zone. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in den 19 Ländern kletterte stärker als erwartet um 1,1 auf 53,7 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit Dezember. Die Firmen profitierten von mehr Aufträgen und stellten per Saldo mehr Mitarbeiter ein als zuletzt. "Die Eurozone sendet zu Beginn des vierten Quartals 2016 ein neues Lebenszeichen", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Demnach dürften sich Wachstum und Beschäftigungsaufbau gegen Jahresende weiter beschleunigen.
Einige Volkswirte gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dank der besser laufenden Konjunktur ihre Finanzspritzen allmählich herunterfahren kann. "Anfang Dezember wird die EZB wahrscheinlich die schrittweise Rückführung ihres Anleihekaufprogramms (Tapering) etwas konkreter in Aussicht stellen", erklärte Allianz-Ökonomin Claudia Broyer. Die EZB hatte vorige Woche bekräftigt, ihre monatlichen Wertpapierkäufe von derzeit rund 80 Milliarden Euro bis Ende März oder bei Bedarf darüber hinaus fortzusetzen.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.