Deutschland und Frankreich wollen Euro-Zone stärken

Reuters

Veröffentlicht am 22.05.2017 17:06

Deutschland und Frankreich wollen Euro-Zone stärken

Berlin (Reuters) - Deutschland und Frankreich wollen die Reform und Stärkung der Euro-Zone gemeinsam voranbringen.

Der deutsche und der französische Finanzminister, Wolfgang Schäuble und Bruno Le Maire, sagten am Montag nach einem Treffen in Berlin, dazu werde eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingesetzt, die bis zum deutsch-französischen Ministerrat im Juli Vorschläge erarbeiten solle. "Wir wollen jetzt konkret an die Sache herangehen", sagte Le Maire. Auch über eine bessere Koordinierung der Wirtschaftspolitiken in der Euro-Zone und über die Unternehmenssteuern werde dort beraten.

Ähnlich äußerten sich die Außenminister beider Länder, Sigmar Gabriel und Jean-Yves Le Drian. "Europa ist in einem schwierigen Zustand. Vor allen Dingen braucht es neue Initiativen für so wichtige Fragen wie Wirtschaft und Beschäftigung, Wachstum und Arbeitsplätze", sagte Gabriel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin. "Die Euro-Zone braucht eine Reform. Sie braucht ein Eurogruppen-Budget, damit es nicht es nicht nur um Stabilität, sondern auch um Wachstum geht", sagte der SPD-Politiker. Grundsätzlich sei eine stärker koordinierte Finanz- und Wirtschaftspolitik nötig.

Gabriel warnte davor, mit den Reformen bis zur Veränderung der europäischen Verträge zu warten, denn die sei nur mittelfristig erreichbar. Auch ohne neuen Europa-Vertrag könne jetzt schon viel für gemeinsame Investitionen und Wachstum getan werden. Le Drian nannte als Themen für eine vertiefte Zusammenarbeit Sicherheit und Verteidigung.

GABRIEL WILL SCHULDENERLEICHTERUNGEN FÜR GRIECHENLAND

Schäuble sagte: "Wir haben die gemeinsame Überzeugung, dass Frankreich und Deutschland dazu eine besondere Führungsverantwortung haben." Wenn beide Länder verstärkt mit bilateralen Projekten vorangingen, wolle man damit Europa nicht spalten, sondern als Motor wirken. Le Maire ergänzte, er wolle mit Schäuble "eine neue Dynamik für die Euro-Zone" schaffen.