Der Wirtschaftskalender - Die 5 wichtigsten Themen in der kommenden Woche

Investing.com

Veröffentlicht am 03.06.2018 10:22

Die fünf wichtigsten Themen an den Finanzmärkten der anstehenden Woche

Investing.com - Als in der kommenden Woche kaum wichtige Konjunkturberichte oder Unternehmensdaten erscheinen werden, dürften die Märkte sich vor allem für Schlagzeilen bezüglich der Handelspolitik interessieren, als US-Präsident Donald Trump sich darauf vorbereitet, die anderen Staatschefs der G7 auf ihrem Gipfel in Kanada zu treffen.

In der kommenden Woche könnte es wichtige Entwicklungen im Handelsstreit mit China geben, sowie mehr Klarheit darüber, ob die Neuaushandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA noch vor eine nahenden Frist zustande kommen wird.

Weiter zum Thema werden sich die Marktteilnehmer auf die monatlichen Außenhandelsdaten aus den Vereinigten Staaten und China konzentrieren, als sie versuchen abzuschätzen, ob die jüngsten Handelsquerelen den Warenaustausch zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt beeinflusst haben.

In Großbritannien dürften sich die Händler vor allem auf einen Bericht zur Lage im dominanten Dienstleistungssektor konzentrieren, der weitere Aufschlüsse auf die konjunkturelle Lage liefern könnte und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank von England in diesem Jahr die Zinssätze anheben wird.

Bei den Zentralbanken steht ein geldpolitisches Statement der australischen Notenbank auf der Agenda, für allerdings mit keinen Veränderungen gerechnet wird.

Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.

1. G7-Gipfel

Die Staatschefs der G7-Länder werden am Ende der Woche in Quebec zu einem vom kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau ausgerichteten Treffen erwartet.

US-Präsident Trump soll am Freitag ankommen, wenn er die Staatsoberhäupter Deutschlands, Italiens, Frankreichs, Großbritanniens und Japan treffen wird, alles Länder die von den neuen US-Zöllen betroffen sind.

Die Finanzminister der engsten Verbündeten der Vereinigten Staaten hatten am Sonnabend zum Ausgang einer dreitägigen Sitzung ihrem Ärger über Trumps Importzölle auf Metalle mit einer scharfen Rüge gegen Washington Luft gemacht.

In einer seltenen Demonstration von Uneinigkeit gaben die sechs anderen G7-Mitglieder ein Statement heraus, in dem sie US-Finanzminister Steven Mnuchin auffordern, ihre von allen getragenen "Sorge und Enttäuschung" über die Zölle dem Präsidenten unterbreiten.

Nach dem Treffen sagte Mnuchin Reportern, er sei nicht Teil des Konsensus der sechs Länder gewesen und meinte auch, dass Trump darauf abziele "unsere Handelsbeziehungen neu zu justieren".

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Kurz bevor das Treffen der G7-Finanzminister zu Ende ging, schrieb Trump am Sonnabend auf Twitter, dass "die Vereinigten Staaten, nach langer Zeit, wieder fair im Handel behandelt werden müssen".

Letzte Woche führten die Vereinigten Staaten neue Zölle in Höhe von 25% auf Stahl und 10% auf Aluminium aus der Europäischen Union, Kanada und Mexiko ein, nachdem zeitweilige Ausnahmen abgelaufen waren.

Die Zölle führten zu prompten Vergeltungsmaßnahmen und lassen bezweifeln, ob die Administration in der Lage sein wird, in nächster Zeit eine Einigung mit Kanada und Mexiko zu einem neu gefassten Nordamerikanischen Freihandelsabkommen zu erzielen.

Die gewichtiger Frage ist allerdings, ob die Vereinigten Staaten ihren Handelsdisput mit China beilegen können.

2. US-Außenhandelsdaten

Das US-Außenhandelsministerium wird am Mittwoch um 14:30 MEZ die Außenhandelsdaten vom April herausgeben. Diese werden inmitten eines drohenden internationalen Handelskrieges mit viel Interesse gelesen werden.

Den Prognosen nach wird sich das Defizit auf 50,0 Mrd USD ausweiten, von 49,0 Mrd USD im März.

Am Mittwoch gibt es dann noch Daten zur Produktivität und den Kosten, ddie auch einen Einblick zur Entwicklung der Inflation liefern. Die Inflation der privaten Konsumausgaben PCE ist das von der Federal Reserve bevorzugte Inflationsmaß.

In der kommenden Woche wird es keine öffentliche Auftritte von Mitgliedern der Fed geben, da vor dem Treffen des zinssetzenden Offenmarktausschusses der Fed am 12. und 13. Juni eine Stillhalteperiode herrscht. Den Erwartungen nach dürften auf der Sitzung die Zinssätze angehoben werden.

Es wird zusehends wahrscheinlich, dass die US-Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen ein viertes Mal anheben wird, nachdem der Beschäftigungsreport aus der letzten Woche gezeigt hatte, dass das Stellenwachstum sich im Mai beschleunigt hat und die Arbeitslosigkeit auf 3,8% fiel, ihrem tiefsten Niveau in 18 Jahren.

Der Report des US-Arbeitsministeriums zeigte auch solide Gehaltszuwächse, was eine rasche Verknappung der verfügbaren Arbeitskräfte andeutet, die wiederum Inflationssorgen anfachen könnte.

3. Daten vom chinesischen Außenhandel

Am Freitagmorgen gibt es die chinesischen Außenhandelszahlen vom Mai.

Es wird damit gerechnet, dass der Report einen Anstieg des Handelsüberschusses des Landes auf 32,5 Mrd USD im letzten Monat zeigen wird, von 28,8 Mrd USD.

Die Exporte sollen den Vorhersagen nach um 6,3% gegenüber dem Vorjahr angestiegen sein, während für die Importe eine Zunahme von 16,0% erwartet wird.

Die Handelsdaten vom vergangenen Monat hatten gezeigt, dass die chinesischen Exporte stark wuchsen, trotz des hitzigen Handelsstreits mit den Vereinigten Staaten.

Die fortdauernden Handelsgespräche zwischen den USA und China werden die Investoren in der nächsten Woche ebenfalls in Trab halten.

China warnte die Vereinigten Staaten am Sonntag nach Beendigung der jüngsten Gesprächsrunde in Peking, dass jegliche Vereinbarung zu Handelsfragen zwischen den beiden Ländern null und nichtig sein wird, sollte Washington seine Zölle umsetzen und andere Handelsbeschränkungen einführen.

Dies kam, nachdem US-Handelsminister Wilbur Ross den chinesischen Vizepremier Liu He über das Wochenende in Peking getroffen hatte.

Die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt haben in den vergangenen Monaten sich gegenseitig mit Zöllen auf Güter im Wert von zig Milliarden Dollar angedroht, was zu Befürchtungen geführt hat, dass Washington und Peking tatsächlich einen umfassenden Handelskrieg beginnen könnten, der weltweit das Wachstum gefährden und zu Tumulten an den Märkten führen könnte.

4. Britischer Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor

Eine Umfrage im in Großbritanniens dominantem Dienstleistungssektor, deren Ergebnisse am Dienstag um 10:30 MEZ hereinkommen werden, soll den Erwartungen nach einen leichten Anstieg des Einkaufsmanagerindex auf 52,9 anzeigen, nach 52,8 im vergangenen Monat.

Ein weiterer Einkaufsmanagerindex für die Bauindustrie wird am Montag hereinkommen.

Das Wachstum der britischen Industrieproduktion gewann im Mai zum ersten Mal in sechs Monaten wieder an Fahrt, aber die Verbesserung übertüncht nur die grundlegende Schwäche des Sektors im Land, zeigte eine Umfrage vom Freitag.

Großbritanniens Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2018 langsamer als die ähnlicher Länder aufgrund verschiedener Faktoren wie einer ungewöhnlich schneereichen Witterung und dem Gegenwind vom baldigen Vollzugs des Austritts des Königreichs aus der Europäischen Union.

Die britische Notenbank, die Bank of England betrachtet das schwache Wachstum am Jahresbeginn als temporär, verursacht durch das ungewöhnlich kalte Wetter, und nicht als vom nahenden Brexit im kommenden Jahr verursacht, bevor sie die Zinsen das lediglich zweite Mal in mehr als einem Jahrzehnt anheben wird.

5. Geldpolitische Sitzung der australischen Notenbank

Die nächste geldpolitische Entscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA) kommt am Dienstag um 06:30 MEZ.

Die meisten Ökonomen rechnen damit, dass die Zentralbank die Zinssätze auf ihrem gegenwärtigen Rekordtief von 1,5% lassen wird. Es wäre die 21. Sitzung in Folge bei der bei den Zinsen nichts passiert, der längste Zeitraum von Inaktivität seit 1990.

Es wird erwartet, dass die Notenbanker sich vorsichtig zur Inflation äußern werden, ein klaren Anzeichen, dass eine Zinserhöhung noch in weiter Ferne liegt.

RBA-Gouverneur Philip Lowe hat seit langem gewarnt, dass der nächste Zinsschritt eher nach oben als nach unten gehen wird, hat aber bislang auch betont, dass die Zentralbank keine starken Argumente für eine Zinserhöhung in nächster Zeit sehe.

Die Investoren erwarten, dass die Geldpolitik noch eine lange Zeit unverändert bleiben wird. Die Interbankenfutures preisen eine Erhöhung um 25 Basispunkte erst ab Juli 2019 ein.

Bleiben Sie auf dem Laufenden über die Wirtschaft in dieser Woche und schauen Sie bei http://www.investing.com/economic-calendar/ vorbei


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