Bundesbank - Wachstum verliert deutlich an Tempo

Reuters

Veröffentlicht am 14.12.2018 12:03

Bundesbank - Wachstum verliert deutlich an Tempo

Frankfurt (Reuters) - Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich der Bundesbank zufolge deutlich eingetrübt.

Aus heutiger Sicht würden für das Wirtschaftswachstum die Gefahren überwiegen, erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitag zur Vorlage der halbjährigen Konjunkturprognose der Notenbank. Diese Risikoeinschätzung gelte in geringerem Maße auch für die Inflation. Der Auslastungsgrad in der Wirtschaft sei bereits hoch und er nehme in den kommenden Jahren nur noch leicht zu. Zudem schätzen die Bundesbank-Experten inzwischen die Entwicklung der Absatzmärkte für die deutschen Exportfirmen weniger günstig ein.

Die Bundesbank erwartet für 2018 jetzt nur noch einen kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent. Im Juni hatte sie noch ein Plus von 2,0 Prozent vorhergesagt. Für nächstes Jahr wird nun ein Wachstum von 1,6 (bisher 1,9) Prozent erwartet, ebenso für 2020 (bisher 1,6). Für das Jahr 2021 gehen die Bundesbank-Volkswirte von 1,5 Prozent Plus aus. Mit ihrer skeptischeren Prognose stehen sie nicht alleine da. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwarten, dass die Konjunktur an Schwung verliert. Der am Freitag veröffentlichte Einkaufsmanager-Index deutete ebenfalls auf ein schwächeres Wachstum hin.