Bahn-Tarifverhandlungen in schwieriger Phase

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 14.12.2018 13:50

Bahn-Tarifverhandlungen in schwieriger Phase

Berlin/Eisenach (Reuters) - Die Tarifverhandlungen zwischen der Bahn und den Gewerkschaften für rund 160.000 Beschäftigte gestalten sich nach mehr als zwei Monaten weiter schwierig.

Die Lokführergewerkschaft GDL erklärte die Tarifgespräche mit der Bahn am Freitag gar erneut für gescheitert. Gewerkschaftschef Claus Weselsky begründete dies in Eisenach damit, dass die Bahn nicht bereit sei, einen bereits gefundenen Abschluss zu unterschreiben. Die Verhandlungen mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Berlin gingen nach einer Unterbrechung am Mittag weiter. Zu Wochenbeginn hatte die Gewerkschaft große Teile des Zugverkehrs lahmgelegt, wovon Millionen Berufspendler betroffen waren.

Die GDL warf dem Konzern vor, einen "endverhandelten Tarifvertrag" nicht unterzeichnen zu wollen. Die Unschlüssigkeit der Bahn habe offenbar damit zu tun, dass sie in Gesprächen mit der EVG noch nicht so weit sei, sagte Weselsky. "Wir haben jetzt deshalb entschieden, die Verhandlungen erneut als gescheitert zu erklären. Wir verlangen von dem Arbeitgeber nunmehr ein weitaus verbessertes Angebot", sagte er.

Zwar bleibe es dabei, dass es zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel keine Streiks geben werde. Die GDL werde aber die Kollegen darüber informieren, "dass dieser Arbeitgeber alles andere als zuverlässig ist". Es könne daher sein, dass die Kollegen, die Hunderte von Überstunden vor sich her schöben, "von ihrem Recht Gebrauch machen, in Freizeit zu gehen". Dies könne Auswirkungen haben, die einem Streik vergleichbar seien.