Altmaier fordert Aufeinanderzugehen im Handelsstreit

Reuters

Veröffentlicht am 18.06.2019 08:04

Aktualisiert 19.06.2019 04:45

Altmaier fordert Aufeinanderzugehen im Handelsstreit

- von Christian Krämer und Michael Nienaber

Berlin (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will diese Woche bei seiner China-Reise helfen, den Handelsstreit zu entschärfen.

"Wir setzen darauf, dass Handelskonflikte mit Gesprächen gelöst werden können", sagte der CDU-Politiker am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Es macht wenig Sinn, sich über Tausende Kilometer hinweg gegenseitig Schuldzuweisungen auszusprechen." Seit Monaten überziehen sich die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt - die USA und China - gegenseitig mit Sonderzöllen. US-Präsident Donald Trump hat auch gedroht, Auto-Importe aus Europa künftig mit höheren Abgaben zu belegen, was vor allem deutsche Hersteller hart treffen würde.

"Wir appellieren an alle Beteiligten, Verhandlungslösungen zu suchen und die vorhandenen multilateralen Strukturen und Instrumente zu respektieren", ergänzte der Wirtschaftsminister. "Das gilt für China und die USA gleichermaßen." Altmaier trifft diese Woche in Peking und Shanghai Vize-Ministerpräsident Liu He, die chinesischen Minister für Handel und Industrie sowie zahlreiche Vertreter der Wirtschaft. Verhandlungen der USA und China waren zuletzt gescheitert, seitdem herrscht weitgehend Funkstille.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag teilte unterdessen mit, 46 Prozent aller international tätigen Unternehmen seien zuletzt von neuen Handelshemmnissen betroffen. Die Exporterwartungen seien deshalb so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. "Protektionismus ist im Außenhandelsgeschäft weiterhin auf dem Vormarsch", warnte der Verband.

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