Altmaier fürchtet jetzt schwierigsten Teil in Handelsgesprächen

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 19.02.2019 08:48

Altmaier fürchtet jetzt schwierigsten Teil in Handelsgesprächen

Berlin/Washington/Peking (Reuters) - Im Handelsstreit der USA mit der EU ist noch kein Land in Sicht.

"Wir sind noch nicht dort, wo wir hinmüssen", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Dienstag im Deutschlandfunk. Es sei erst ein Drittel des Weges bestritten. "Der schwierigste Teil, der kommt jetzt." Trotzdem sei kein Pessimismus angebracht. "Man kann Probleme lösen, wenn der Wille vorhanden ist."

Das US-Handelsministerium hatte am Wochenende einen Prüfbericht zur Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Auto-Importe an Präsident Donald Trump übergeben. Dieser hat nun 90 Tage Zeit, um zu entscheiden, ob er deutlich erhöhte Zölle von bis zu 25 Prozent verhängt. Altmaier sagte, Trump habe für viele Maßnahmen im Kongress keine Mehrheit und suche deswegen nach Alternativen. Das Argument mit der nationalen Sicherheit sei aber weder politisch noch juristisch tragfähig. Sollte Trump ernst machen, wären deutsche Hersteller wie BMW (DE:BMWG) und Daimler (DE:DAIGn) voraussichtlich am stärksten betroffen.

CDU-Politiker Altmaier bekräftigte zudem, ein anderen Ansatz zu verfolgen. "Wir sind bereit für ein umfassendes Abkommen, mit dem Industriezölle gesenkt werden." Die derzeit sehr unterschiedlichen Sätze sollten auf ein einheitliches Niveau reduziert werden, "am besten gleich auf null". Dies sei ein weitreichendes Angebot und könne auch die Weltkonjunktur stärken, die bereits unter den Auswirkungen des Handelsstreits leide.