USA: COVID-19 drückt auf die Stimmung der Dienstleister im März

Investing.com

Veröffentlicht am 24.03.2020 16:41

von Robert Zach 

Investing.com - Die Geschäftsstimmung in den USA hat sich im März weiter verdüstert. Das grassierende COVID-19 belastet sowohl den Industrie- als auch den Dienstleistungssektor. "Die Umfrage unterstreicht, dass sich die USA wahrscheinlich bereits in einer Rezession befinden, die sich unweigerlich noch weiter vertiefen wird", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Laut dem Forschungsunternehmen IHS Markit sei der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (vorläufig), der den Industrie- und Dienstleistungssektor abbildet, auf ein Rekordtief von 40,5 gefallen, nach 49,6 im Februar. 

Indexwerte über 50 signalisieren eine positive Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vormonat, während bei einem Fall unter 50 mit einer negativen Geschäftsentwicklung zu rechnen ist.

Der Sub-Index "Beschäftigung" stürzte ebenfalls in den Kontraktionsbereich ab. 

"Arbeitsplätze werden bereits in einem Tempo abgebaut, das seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr beobachtet wurde, da Firmen entweder schließen oder ihre Kapazitäten vor dem Hintergrund umfassender Kostensenkungen reduzieren", sagte Chris Williamson, Chef-Betriebswirt von IHS Markit.

Letzte Woche waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 70.000 auf 281.000 gestiegen, wie das Department of Labor mitteilte. Sobald die Erstanträge mehrmals hintereinander um mehr als 35.000 pro Woche steigen, gilt dies als ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft an Kraft verliert und in eine Rezession zu stürzen droht.

Nach Angaben des Ohio Department of Job and Family Services wurden von Sonntag, 15. März, bis Donnerstag, 19. März, 139.468 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Dies war ein Anstieg von 4.815 Anträgen im gleichen Zeitraum der Vorwoche.

"Landesweit hochgerechnet ergibt sich daraus eine Zahl von 6 Millionen", so die Danske Bank in einer Notiz am Montag. Dies sei jedoch überspitzt, da nicht alle Staaten gleich stark betroffen sind und nicht unter einem Lockdown stehen

Der Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen markierte im März mit 39,1 den tiefsten Stand in seiner Geschichte. Zudem war es der größte Monatsrückgang seit Oktober 2009. Der Index stand im Februar noch bei 49,4. Der Dienstleistungssektor macht in den USA rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung aus.

Volkswirte hatten mit einem Wert von 42,0 gerechnet.

Der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe war vergleichsweise gering. Der entsprechende Index sank auf 49,2 im März, den tiefsten Stand seit mehr als 10 Jahren, nach 50,7 im Februar. Die Subkomponente Neuaufträge fiel unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

"Nach aktuellem Stand ist der zusammengesetzte PMI gleichbedeutend mit einem BIP-Rückgang von 5 Prozent auf Jahresbasis, was einen der größten Quartalsrückgänge in der Geschichte darstellen würde", sagte Andrew Hunter, US-Ökonom beim Forschungsunternehmen Capital Economics in einer Notiz. "Da sich das Virus jedoch weiterhin rasch ausbreitet und die bereits bestehenden Ausgangssperren in Teilen des Landes verlängert werden dürften, gehen wir nun davon aus, dass der Rückgang im zweiten Quartal wesentlich größer sein wird".

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die US-Notenbank Fed kündigte am Montag beispiellose Maßnahmen an, um die Auswirkungen des COVID-19 auf die Wirtschaft zu begrenzen. Neben einem unbegrenzten QE wurden auch eine Reihe von Kreditprogrammen für Haushalte, kleine Unternehmen und Großkonzerne beschlossen.

Lesen Sie auch: 

  • 3 Biotech-Aktien, die Sie im Rennen um eine Coronavirus-Impfung kennen müssen
  • Ausverkauf an der Börse: Versorgeraktien werden wieder interessant
  • Trump wendet das Verteidigungs-Produktions-Gesetz für Testkits an
  • StockBeat: Je tiefer Aktien fallen, desto stärker kommen sie zurück
  • DAX-Futures: Fed-Maßnahmen zeigen Wirkung - Anleger greifen zu
  • Goldpreis wie im Rausch: Deshalb könnte es noch weiter aufwärts gehen
  • Fed-Umfrage: US-Kleinunternehmen erwarten schwere Belastung durch Coronavirus

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert