ROUNDUP: Ukraine-Krieg lässt Konsumlaune in der Eurozone einbrechen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 23.03.2022 17:41

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im März wegen des Kriegs in der Ukraine und einer hohen Inflation stark eingetrübt. Der Indikator sackte um 9,9 Punkte auf minus 18,7 Zähler, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Damit rutschte die Konsumlaune auf das Niveau, das zuletzt im Frühjahr 2020 erreicht worden war. Damals hatte der Beginn der Corona-Krise das Vertrauen der Verbraucher erschüttert.

Analysten wurden von der Stärke des Stimmungseinbruchs im März überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf minus 12,9 Punkte erwartet. Die Konsumlaune sei durch den Ukraine-Krieg belastet worden und liege mittlerweile deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt, erklärte die Kommission.

Belastet werde die Konsumlaune auch durch eine hohe Inflation, die vor allem durch einen Höhenflug der Energiepreise angetrieben wird, sagte Michael Tran, Experte beim britischen Analysehaus Capital Economics. Seiner Einschätzung nach deuten die Stimmungsdaten darauf hin, dass die Ausgaben der Haushalte im März trotz jüngster Lockerungen der Corona-Maßnahmen "möglicherweise stark zurückgegangen sind".

Laut jüngsten Prognosen der Europäischen Zentralbank (EZB) ist in diesem Jahr mit einer Teuerungsrate von 5,1 Prozent in der Eurozone zu rechnen. Zuvor hatte die EZB im vergangenen Dezember nur eine Inflationsrate von 3,2 Prozent erwartet.

Eine noch stärkere Inflation erwartet das Ifo-Institut in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Wie die Forscher ebenfalls am Mittwoch mitteilten, sei mit einem Anstieg der Inflation auf 5,1 bis 6,1 Prozent zu rechnen. Das wäre die höchste Rate seit 1982. Hauptgrund sei Russlands Krieg in der Ukraine und der starke Anstieg der Öl- und Gaspreise, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Capital Economics-Experte Tran wies außerdem darauf hin, dass der Indexwert für die Konsumlaune wieder ein Niveau erreicht habe, das ein Abrutschen in eine Rezession nicht ausschließen könne.

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