ROUNDUP: Deutsche Inflation auf niedrigstem Stand seit August 2021

dpa-AFX

Veröffentlicht am 08.11.2023 10:52

WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Inflation bleibt trotz eines deutlichen Rückgangs im Oktober weiterhin eine Belastung für die Menschen in Deutschland. Vor allem die gegenüber dem Vorjahresmonat erneut stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise sind eine Bürde. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Inflationsrate im Oktober auf 3,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2021 mit damals ebenfalls 3,8 Prozent. Die Behörde bestätigte am Mittwoch vorläufige Daten. "Die Inflationsrate bleibt im mittel- und im längerfristigen Vergleich dennoch hoch", sagte Behördenchefin Ruth Brand.

Im September waren die Verbraucherpreise innerhalb eines Jahres noch um 4,5 Prozent gestiegen. Zu Jahresbeginn stand sogar eine 8 vor dem Komma. Insbesondere die über den längeren Kriegs- und Krisenzeitraum gestiegenen Preise für Nahrungsmittel und für Energie seien für Verbraucherinnen und Verbraucher aber weiterhin spürbar, sagte Brand.

Sparen statt Konsum

Deutlich gestiegene Preise sind eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Menschen können sich für ihr Geld weniger leisten. Die Konsumneigung der Verbraucher nahm nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) trotz sinkender Inflation zuletzt ab. Die Menschen planten weniger Ausgaben für Konsum ein und legten mehr Geld beiseite zum Sparen, hieß es im jüngsten Konsumbarometer des HDE. Spürbare Wachstumsimpulse durch den privaten Konsum, der eine wichtige Konjunkturstütze ist, erwartet der Verband in diesem Jahr nicht mehr.

Vor allem der Rückgang der Energiepreise (minus 3,2 Prozent), die im vergangenen Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stark gestiegen waren, dämpften die Inflationsrate. Deutlich günstiger als im Oktober 2022 waren leichtes Heizöl (minus 28,2 Prozent) und Erdgas (minus 13,0 Prozent). Kraftstoffe kosteten 7,7 Prozent weniger. Auch das seit Mai gültige Deutschlandticket dämpfte den Preisauftrieb.

Nahrungsmittel verteuerten sich innerhalb eines Jahres dagegen erneut überdurchschnittlich um 6,1 Prozent. Immerhin schwächte sich der Anstieg nach 7,5 Prozent im September und 9,0 Prozent im August ab.

Teuerung in anderen Güterbereichen weiterhin hoch

Die sogenannte Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel lag im Oktober mit 4,3 Prozent über der Gesamtteuerung. Das zeige, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen weiterhin hoch sei, erläuterten die Statistiker.

Zum Vormonat September waren die Verbraucherpreise im Oktober unverändert. Auch hier bestätigte die Behörde eine erste Schätzung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit bislang zehn Zinserhöhungen in Folge gegen die erhöhte Inflation im Euroraum und in Deutschland. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Die EZB sieht ihr Ziel stabiler Preise bei einer Inflation von mittelfristig 2,0 Prozent im Euroraum erreicht. Volkswirte rechnen damit, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten weiter abschwächt.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert