Regierung senkt Konjunkturprognosen - "Umfeld schwieriger"

Reuters

Veröffentlicht am 10.10.2018 15:07

Regierung senkt Konjunkturprognosen - "Umfeld schwieriger"

- von Rene Wagner

Berlin (Reuters) - Handelsstreit, Brexit-Risiko, Schwellenländer-Krise: Die Bundesregierung schraubt wegen der schwächeren Weltkonjunktur ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft herunter.

Das Bruttoinlandsprodukt werde sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr nur noch um 1,8 Prozent zulegen. Das geht aus den Reuters am Mittwoch vorliegenden Herbstprojektionen hervor. Bislang waren 2,3 und 2,1 Prozent veranschlagt worden. Für 2020 wird ebenfalls von 1,8 Prozent ausgegangen. "Die Binnennachfrage bleibt stark", heißt es in den Schätzungen, die an diesem Donnerstag von Wirtschaftsminister Peter Altmaier vorgestellt werden sollen. "Allerdings zeigt sich das weltwirtschaftliche Umfeld zunehmend schwierig."

In den beiden Vorjahren lag die Wachstumsrate jeweils bei 2,2 Prozent. Das dürfte nun nicht mehr erreicht werden: "Grund sind Knappheiten am Arbeitsmarkt, im Baugewerbe und eine leichte Wachstumsabschwächung in den deutschen Absatzmärkten." Analog zu den Exporten zeichne sich auch für Investitionen in Maschinen und andere Ausrüstungen eine schwächere Entwicklung ab als in den Vorjahren.

Im zu Ende gehenden Jahr dämpft zudem die langwierige Regierungsbildung, durch den der staatliche Konsum merklich gebremst wurde. Zudem kämpfen einige Autohersteller mit der Umstellung auf das neue Abgasprüfverfahren WLTP, weshalb zeitweise die Produktion zurückgefahren oder eingestellt werden musste.

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