Italien konnte Neuverschuldung Anfang 2019 kaum bremsen

Reuters

Veröffentlicht am 26.06.2019 17:32

Rom (Reuters) - Italien kommt mit der Verringerung seines Haushaltsdefizits kaum voran.

Im ersten Quartal belief sich der Fehlbetrag auf 4,1 Prozent der Wirtschaftsleistung, wie das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Anfang 2018 waren es 4,2 Prozent gewesen. Für das Gesamtjahr 2019 wird nach Angaben eines anonym bleiben wollenden Regierungsmitarbeiters eine Neuverschuldung zwischen 2,0 und 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angepeilt. Diese solle in den kommenden Tagen angekündigte werden, sagte der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Ursprünglich hatte die Regierung aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und rechter Lega ein Defizit von 2,4 Prozent anvisiert. Die EZB kritisierte unterdessen Teile eines Gesetzesvorhabens, mit dem die Regierungspartei Lega den Besitz der Goldreserven neu regeln will.

Die EU-Kommission dringt auf Einsparungen des hoch verschuldeten Euro-Landes und droht mit einem Defizitverfahren. Der parteilose Finanz- und Wirtschaftsminister Giovanni Tria sieht gute Chancen für eine Einigung mit der Brüsseler Behörde. Vize-Regierungschef Luigi Di Maio von der populistischen 5-Sterne-Bewegung und der Koalitionspartner Lega wollen allerdings Steuer senken und argumentieren, dies würde die Wirtschaft ankurbeln. Di Maio zeigte sich zuversichtlich, dass die Lega einen klaren Plan zur Finanzierung der Senkungen habe.

EZB NIMMT STELLUNG ZU PLÄNEN FÜR UMGANG MIT GOLDRESERVEN