Hohe Inflation und Kreditzinsen: Wirtschaft in Australien wächst weniger stark

Investing.com  |  Autor Ambar Warrick

Veröffentlicht am 07.09.2022 04:06

Aktualisiert 07.09.2022 07:44

Von Ambar Warrick 

Investing.com-- Die australische Wirtschaft ist im Juniquartal etwas weniger stark gewachsen als erwartet, wie aus Daten vom Mittwoch hervorgeht. Die hohe Inflation sowie die steigenden Leitzinsen belasteten sowohl die Ausgaben der privaten Haushalte als auch die Ausfuhren.

Das australische Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs in den drei Monaten bis zum 30. Juni um 0,9 % gegenüber dem Vorquartal, wie das australische Amt für Statistik (ABS) am Mittwoch in Canberra mitteilte. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Wachstumsclip von 1 % gerechnet. Im Vorquartal war die australische Wirtschaft um 0,8 % gewachsen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchs die australische Wirtschaft bis zum 30. Juni 2022 um 3,6 % - und damit stärker als die erwarteten 3,5 % und auch kräftiger als noch im März (3,3 %).

In Anbetracht der jüngsten Konjunkturdaten dürfte der Spielraum der australischen Zentralbank (Reserve Bank of Australia, RBA) für weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr zur Eindämmung der höchsten Inflation seit mehr als 20 Jahren nur noch begrenzt sein.

Nach der Lockerung aller Corona-Beschränkungen durch die Regierung war die australische Wirtschaft im ersten Quartal 2022 wieder merklich gewachsen. Wegen des erhöhten Preisdrucks könnte diese Dynamik nun aber nachlassen.

Die von der RBA beschlossenen Zinserhöhungen wirken sich mittlerweile auf mehrere Bereiche der Wirtschaft aus, insbesondere auf den Wohnungsmarkt. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage entscheiden sich die Verbraucher aufgrund der hohen Kreditzinsen mehrheitlich gegen den Kauf eines Hauses.

Anfang dieser Woche erhöhte die RBA ihren Leitzins auf 2,35 %. So hoch stand er seit fast acht Jahren nicht mehr. Gleichzeitig erklärte die Zentralbank, sie werde bei künftigen Zinserhöhungen einen datenorientierten Ansatz wählen.

Der Australische Dollar sank nach den BIP-Daten auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Ursache hierfür ist die Erwartung des Marktes, dass die RBA fortan weniger Spielraum bei Zinserhöhungen haben dürfte.

Trotzdem ist aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten ersichtlich, dass die Ausgaben der australischen Haushalte trotz des steigenden Preisdrucks stabil geblieben sind. Das schwache Lohnwachstum, das bisher nicht mit der Inflation Schritt halten konnte, sorgte jedoch dafür, dass die Ersparnisse der Haushalte im Berichtsquartal zurückgingen.

Per Berichtsmonat August erzielte Australien einen rekordhohen Handelsüberschuss, unterstützt durch stabile Kohle- und Metallexporte. Der Überschuss fiel allerdings etwas geringer aus als erwartet, was hauptsächlich auf die schwächere Nachfrage im Hauptabsatzmarkt China zurückzuführen war.

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