Großbritannien: Preise steigen weiter - Teuerung auf höchstem Stand seit 30 Jahren

Investing.com

Veröffentlicht am 13.04.2022 09:00

Aktualisiert 13.04.2022 09:36

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Der Höhenflug der globalen Energie- und Lebensmittelpreise nimmt kein Ende. Im März stieg die Inflation in Großbritannien auf den höchsten Stand seit über 30 Jahren und verschlimmerte damit die Krise der Lebenshaltungskosten auf dem Inselstaat.

Sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise stiegen den sechsten Monat in Folge stärker an als erwartet. Die Jahresrate der Verbraucherinflation kletterte auf 7,0 % und die Erzeugerpreisinflation auf 11,9 %. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 1,1 % und die Erzeugerpreise um 2,0 %.

Wie in vielen anderen Ländern auch, steigen die Preise deutlich schneller als die Löhne. Aus den am Dienstag veröffentlichten Daten ging hervor, dass die Durchschnittsverdienste einschließlich Boni im Jahresvergleich bis Februar um 5,4 % gestiegen sind.

Im April dürften sich die Zahlen noch weiter verschlimmern, denn dann greift der große Preissprung bei den regulierten Energiepreisen der Haushalte. Das Timing dafür kommt für die britische Regierung besonders ungünstig, da ab 1. April auch die Beiträge zur Sozialversicherung steigen werden. Eine anschließende Senkung der Einkommenssteuer durch den Schatzkanzler Rishi Sunak könnte die Folgen jedoch etwas abmildern.

Die Zahlen kommen einen Tag, nachdem die Inflation in den USA mit 8,5 % einen 40-Jahres-Höchststand erreicht hat, was vor allem auf die Benzin-, Lebensmittel- und Immobilienpreise zurückzuführen ist, und am selben Tag, an dem die Reserve Bank of New Zealand als erste große Zentralbank einer Industrienation seit Beginn der Pandemie ihren Leitzins um 50 Basispunkte erhöht hat.

Entsprechend dürfte die Bank of England erneut unter Zugzwang geraten, die Inflation durch aggressiveres Handeln zu bekämpfen. Nach ihrer letzten Zinsanhebung hatte die Bank signalisiert, dass sie mit einer Abkühlung der Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres rechnet, was die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen schmälert. Bis 08.45 Uhr MEZ notierte das Pfund dennoch wenig verändert bei 1,2995 Dollar.

Wie Simon French, Chefvolkswirt bei Panmure Gordon, via Twitter) mitteilte, "ändert der heutige Datensatz zum Verbraucherpreisindex des Vereinigten Königreichs für März nichts an unserer Einschätzung, dass der VPI in diesem Jahr einen Höchststand von rund 10 % erreichen wird".

Er verwies auf "Anzeichen für einen breiteren Inflationsdruck bei den Kernprodukten und einen massiven Schub bei den Inputkosten".

French sagte, er halte es für am wahrscheinlichsten, dass die BoE auf ihrer Mai-Sitzung ihre Zinsen um 25 Basispunkte anhebt und einen Weg zur Reduzierung der Käufe britischer Staatsanleihen ankündigt.

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