Erstanträge Arbeitslosenunterstützung: Größter Anstieg in der Geschichte

Investing.com

Veröffentlicht am 26.03.2020 13:38

Aktualisiert 26.03.2020 13:49

von Robert Zach

Investing.com - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Vergleich zur Vorwoche so stark gestiegen wie noch nie in der Geschichte. Auch die Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung nahmen spürbar zu. Grund dafür ist das in den USA grassierende Coronavirus, welches aufgrund der Abschottungsmaßnahmen zu Massenentlassungen und Kurzarbeit führte.

Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stieg in der Woche bis zum 21. März um 3 Millionen auf saisonbereinigte 3,28 Millionen, teilte das Department of Labor am Donnerstag mit. Das bisherige Rekordhoch der Erstanträge von 695.000 im Jahr 1982 wurde damit deutlich übertroffen. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem Anstieg von 1 Millionen gerechnet.

"Allein auf der Grundlage der historischen Beziehung zwischen den Erstanträgen und der Arbeitslosenquote entsprechen 3.283.000 Antragssteller einer Arbeitslosenquote zwischen 30 bis 40 Prozent", sagte US-Chefökonom Paul Ashworth in einer Notiz. Einen Anstieg der Arbeitslosen auf ein solch hohes Niveau erwartet er am Ende zwar nicht, aber bis Mai, wenn nicht sogar bis April, sieht er die Arbeitslosenquote auf 10 Prozent klettern. Sobald die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen zurückgeht und die Wirtschaft wieder anläuft, "wird es einen sehr deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit geben", so Ashworth weiter, aber sie könnte "jahrelang erhöht bleiben", fügte er hinzu.

Der gleitende Vierwochendurchschnitt stieg um 765.750 auf 998.250.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe beschreibt, wie viele Personen jede Woche ihren Job verlieren und Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stellen. Die Erstanträge gelten als ein zuverlässiger Indikator für den US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Daten werden jede Woche vom US-Arbeitsministerium veröffentlicht.

Die Folgeanträge auf Arbeitslosenhilfe kletterten um 101.000 auf 1,8 Millionen. Das ist der höchste Stand seit 14. April 2018.

Hier stieg der Vierwochendurchschnitt um 27.500 auf 1,73 Millionen an.

Der massive Anstieg ist eine extrem schlechte Nachricht für die Wirtschaft, schließlich führt eine geringere Beschäftigung zwangsläufig zu einem geringeren Konsum. Das könnte das Wirtschaftswachstum in den USA dramatisch ausbremsen.

"Je länger die Krise andauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass selbst qualitativ hochwertige Unternehmen untergehen und die Arbeitslosigkeit weiter ansteigt - deshalb ist die Einigung über das Konjunkturpaket, das Schlüsselindustrien und Kleinunternehmen unterstützen kann, so wichtig", sagte ING-Analyst James Knightley.

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Der Dow Jones geriet zunächst deutlich unter Druck, konnte sich in den letzten Minuten aber wieder stabilisieren. Zuletzt betrug der Verlust im vorbörslichen Handel 227 Punkte. Womöglich hatten die Händler bereits einen starken Anstieg der Erstanträge eingepreist. Zudem sieht das in Washington beschlossene Konjunkturpaket Helikoptergeld und mehr Arbeitslosenhilfe für die Bürger vor, was die US-Wirtschaft vor einer harten Landung bewahren könnte.

Der S&P-500-Future weist mit 2.432 Punkten ein Minus von 1,37 Prozent aus und der Nasdaq-100-Future verliert 1,07 Prozent.

Für den US-Dollar-Index ging es um 0,72 Prozent nach unten und der Goldpreis erholte sich um 18 Dollar auf 1.652,20 Dollar.

Die Zehnjahresrendite aus den USA verlor 6 Basispunkte auf 0,792 Prozent.

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