Dienstleister stürzen wegen Corona in Rekordtempo ab - "Schlimmeres kommt"

Reuters

Veröffentlicht am 03.04.2020 10:24

Berlin, 03. Apr (Reuters) - Die Corona-Krise trifft die Dienstleister in Deutschland und in der Euro-Zone mit noch stärkerer Wucht als bislang angenommen. Der Einkaufsmanagerindex für den deutschen Service-Sektor sank im März auf 31,7 Punkten von 52,5 Zählern im Februar, wie das Markit-Institut am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Das ist der deutlichste Einbruch seit Beginn der Unternehmensumfrage 1997 und zugleich ein Rekordtief. Eine erste Schätzung hatte lediglich einen Rückgang auf 34,5 Punkte ergeben. Ein Wachstum signalisiert das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer erst ab 50 Zählern.

Den Dienstleistungssektor trifft die Corona-Krise besonders stark, da die Reise- und Tourismusbranche, das Gastgewerbe und die Freizeitindustrie massiv unter den erlassenen Restriktionen leiden. "Die Auswirkungen der Pandemie und die daraus resultierenden Bemühungen zur Eindämmung werden angesichts des beispiellosen Einbruchs im deutschen Dienstleistungssektor im März nur allzu deutlich", sagte Markit-Ökonom Phil Smith.

Das Barometer für die Dienstleister in der Euro-Zone fiel ebenfalls schlechter aus als erwartet. Es sank auf 26,4 von 52,6 Punkten im Vormonat - auch ist ein Negativrekord. Hier lag das vorläufige Ergebnis bei 28,4. "Unsere Daten deuten auf einen Einbruch der Euro-Wirtschaftsleistung von annähernd zehn Prozent hin", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Schlimmeres scheint in naher Zukunft unausweichlich."

Dem Abwärtstrend konnte sich kein Land entziehen. "Aber der besonders drastische Absturz des italienischen Service-Indexes auf 17,4 Punkte gibt einen Vorgeschmack auf das, was den anderen Ländern infolge der zunehmenden Geschäftsschließungen, Ausgangssperren und verschärfter Kontrollen noch bevorsteht", sagte Williamson. Zwar sinke die Beschäftigung momentan noch nicht so rasant wie während der Finanzkrise. Dennoch dürften die Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten in die Höhe schnellen.

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