Deflationsdruck in China: Verbraucherpreise im Januar stark gesunken

dpa-AFX

Veröffentlicht am 08.02.2024 06:01

Aktualisiert 08.02.2024 06:15

PEKING (dpa-AFX) - Die Verbraucherpreise in China sind im Januar verglichen mit dem Vorjahresmonat deutlich gesunken. Die Statistiker errechneten einen Rückgang von 0,8 Prozent, wie die chinesische Statistikbehörde am Donnerstag in Peking mitteilte. Experten hatten mit einem geringeren Minus gerechnet. Einen ähnlich starken Rückgang hatte es zuletzt vor rund 15 Jahren zur Zeit der damaligen weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise gegeben. Damit bleibt der Deflationsdruck in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter hoch.

Das Statistikbüro begründete den Unterschied im Jahresvergleich mit dem Frühlingsfest, das 2023 auf den 22. Januar gefallen war und in diesem Jahr erst am kommenden Samstag stattfindet. Das Fest, das sich nach dem Mondkalender richtet und auch als Chinesisch-Neujahr bekannt ist, ist zusammen mit seinen arbeitsfreien Tagen ein wichtiger Konsumtreiber in China. Millionen Menschen reisen in dieser Zeit oder kaufen für die Feierlichkeiten ein.

Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise dagegen um 0,3 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge. Dennoch lastet die Deflation, also das Gegenteil von Inflation, weiter auf der chinesischen Wirtschaft. Die meisten Ökonomen halten eine Deflation für gefährlicher für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als leicht steigende Preise. Zwar profitieren die Verbraucher auf den ersten Blick, weil sie weniger für Waren und Dienstleistungen bezahlen müssen. Eine Deflation drückt aber in der Regel auch auf die Gewinne der Unternehmen und birgt damit die Gefahr von Lohnkürzungen und Entlassungen.

Chinas Wirtschaft versucht sich seit Monaten von der Corona-Pandemie zu erholen. Der Konsum in dem Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen ist jedoch schwach. Auch ausländische Investoren haben weniger Vertrauen in die Wirtschaft und ziehen ihr Geld ab, was zuletzt an fallenden Kursen an den Börsen in China zu beobachten war. Am Mittwoch tauschte Peking ohne Begründung den Chef der Wertpapieraufsichtsbehörde aus. Obendrein bremst eine schwere Immobilienkrise den Motor der chinesischen Wirtschaft. Die Regierung steuerte zuletzt gegen, etwa indem Regelungen für Banken hinsichtlich Bargeldreserven gelockert wurden, was die Kreditvergabe erleichtern soll.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert