Chinas Wirtschaft schwächer als erwartet: BIP-Wachstum im Q4 enttäuscht mit 5,2%

Investing.com  |  Autor Ambar Warrick

Veröffentlicht am 17.01.2024 03:14

Aktualisiert 17.01.2024 08:55

Investing.com -- Chinas Wirtschaft ist im vierten Quartal unter dem anhaltenden Druck schwacher Ausgaben und eines rückläufigen Immobilienmarktes etwas langsamer gewachsen als erwartet, wenngleich das Wachstumsziel für 2023 leicht über den Zielvorgaben der Regierung in Peking lag.

Das Bruttoinlandsprodukt stieg in den drei Monaten bis zum 31. Dezember im Jahresvergleich um 5,2 %, wie das Nationale Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis war schwächer als das erwartete Wachstum von 5,3 %, lag aber über den 4,9 % des Vorquartals.

Im Quartalsvergleich stieg das BIP wie erwartet um 1 %, verlangsamte sich aber gegenüber dem Vorquartal (1,3 %).

Damit lag das BIP im Gesamtjahr bei 5,2 %. Das offizielle Wachstumsziel der Regierung lag bei 5 %. Während sich das Wachstum gegenüber den bescheidenen 3 % im Jahr 2022 deutlich beschleunigt hat, ist der höhere Wert auch auf eine niedrigere Vergleichsbasis aufgrund der noch bis Anfang 2023 grassierenden COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

Den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zufolge kämpft die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach drei Jahren des Stillstands immer noch um eine kräftigere Erholung.

Rückläufige Verbraucherausgaben, ein Zusammenbruch des Immobilienmarktes und begrenzte staatliche Unterstützung waren die wichtigsten Gegenwinde, denen die chinesische Wirtschaft im Jahr 2023 ausgesetzt war. Während Peking wiederholt Liquiditätsmaßnahmen ergriff, um die Nachfrage anzukurbeln, schuf das Fehlen gezielter fiskalpolitischer Maßnahmen wenig Vertrauen.

Im Oktober kündigte die Regierung eine massive Anleiheemission in Höhe von 1 Billion Yuan an, um die Infrastrukturausgaben anzukurbeln. Weitere Emissionen dürften sich jedoch in Grenzen halten, zumal das Land auch mit einer übermäßigen Verschuldung zu kämpfen hat.

Die People's Bank of China hat zwar wiederholt Liquidität in die Wirtschaft gepumpt, ihr Spielraum für eine weitere Lockerung der geldpolitischen Bedingungen ist jedoch begrenzt. Anfang der Woche hatte die Bank die mittelfristigen Kreditzinsen unerwartet unverändert gelassen und damit die Markterwartungen auf eine Senkung enttäuscht.

Chinesische Aktien gerieten nach der Veröffentlichung der BIP-Daten unter Druck. Die Indizes Shanghai Shenzhen CSI 300 und Shanghai Composite verloren 1% bzw. 0,8%.

h2 Dezember-Daten enttäuschen weiter/h2

Die Dezember-Zahlen deuten darauf hin, dass die Konjunkturschwäche bis Anfang 2024 anhalten dürfte. Die Wirtschaft befindet sich nach wie vor in einer Deflation und die industrielle Aktivität erholt sich nur schleppend.

So stieg die Industrieproduktion im Dezember im Jahresvergleich um 6,8 % und damit stärker als erwartet (6,6 %), während die Einzelhandelsumsätze um 7,4 % stiegen (erwartet 8 %). Beide Zahlen signalisieren ein starkes Wachstum, profitieren aber auch von einer niedrigeren Vergleichsbasis.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Auch die Investitionsausgaben verlangsamten sich im Laufe des Jahres deutlich, wobei die Anlageinvestitionen im Dezember um 3 % wuchsen und damit in der Nähe der niedrigsten Wachstumsrate seit fast drei Jahren blieben.

Chinas Arbeitslosenquote stieg im Dezember unerwartet von 5,0 % im Vormonat auf 5,1 %.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert