Baugenehmigungen für Wohnungen fallen im 1. Halbjahr

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 16.08.2018 15:46

Baugenehmigungen für Wohnungen fallen im 1. Halbjahr

Berlin (Reuters) - Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ist im ersten Halbjahr wegen der geringeren Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnheimen gesunken.

Von Januar bis Juni lag sie mit 168.500 um 0,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. 2017 waren die erteilten Zusagen um mehr als sieben Prozent gefallen, nachdem sie von 2008 bis 2016 noch kontinuierlich gestiegen waren.

"Der Rückgang bei den Baugenehmigungszahlen ist ein Warnschuss für die Politik", sagte der Präsident des Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Andreas Ibel. "Durch fortdauerndes Abwarten erreichen wir hier keine Trendwende. Wenn es der Politik wirklich ernst ist mit dem Vorhaben, den Neubau anzukurbeln, müssen Worten endlich Taten folgen." Bauland sei in den Ballungsgebieten kaum noch erhältlich. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) forderte, kommunale Planungs- und Genehmigungsbehörden zu entlasten. "Ein Beschleunigungsgesetz für den Baubereich kann hier Abhilfe schaffen, denn langwierige Genehmigungsprozesse, teure Auflagen und hohe Steuern sorgen nicht für Entlastung, sondern erschweren die Situation", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner.

Die Gewerkschaft IG BAU forderte stärkere Anstrengungen der Politik, um den Wohnungsmangel zu beheben. "Statt schöner Worte brauchen wir mehr Geld für den Bau von Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum", sagte der Bundesvorsitzende Robert Feiger. Die Politik müsse zudem dem Treiben von Spekulanten einen Riegel vorschieben, die Grund und Boden zulasten der Wohnungssuchenden verknappten.