SEC: Ethereum & Co unter Generalverdacht – nur Bitcoin ist kein Wertpapier

Investing.com

Veröffentlicht am 09.09.2022 15:51

Investing.com – Seit geraumer Zeit läuft in den USA zwischen den Regulierungsbehörden eine Art Wettstreit darüber, welche von ihnen künftig die Aufsicht über den Markt für Kryptowährungen haben wird.

Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC hat unter der Federführung des Vorsitzenden Gary Gensler die Zügel an sich gerissen. In mehreren Gerichtsprozessen wurde verschiedensten Krypto-Projekten vorgeworfen, dass diese nicht registrierte Wertpapiere in den Umlauf gebracht haben. Die Gerichtsverfahren wurden mit Vergleichen beendet, die teilweise die Zahlung von zweistelligen Millionenbeträgen beinhalteten.

Der aufsehenerregendste Fall ist Ripple, denn dieser zieht sich nun schon seit fast zwei Jahren hin, ohne dass es der SEC gelang das Gericht davon zu überzeugen, dass der XRP ein Wertpapier sei.

Während die zuvor von der SEC verklagten Unternehmen aufgrund der Prozesskosten gezwungen waren, sich auf die Vergleiche einzulassen, spielt Ripple in einer anderen Liga.

Mit welchen Kosten solch ein langwieriger Prozess verbunden ist, ließ kürzlich der CEO Brad Garlinghouse durchblicken. Er rechnet damit, dass sich die Kosten am Ende auf 100 Millionen Dollar belaufen werden.

Sollte Ripple den Prozess nicht gewinnen und keinen Präzedenzfall schaffen, wird es zu weiteren Anklagen kommen.

Zum jetzigen Zeitpunkt sieht so aus, als wenn die Wertpapieraufsichtsbehörde jeder Kryptowährung unterstellt, dass es sich um ein Wertpapier handelt. Die einzige Ausnahme, die auch als solche benannt wird, ist der Bitcoin.

Der Bitcoin gilt aus Sicht der SEC als eine Handelsware, weshalb die CFTC die Behörde sein sollte, welche die Kryptowährung beaufsichtigt. Der SEC-Vorsitzende Gensler erklärte dazu am Donnerstag :

„In dem Maße, in dem die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) umfangreichere Befugnisse benötigt, um Krypto-Nicht-Wertpapier-Token und entsprechende Broker zu beaufsichtigen und zu regulieren, freue ich mich darauf, mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte die SEC die Regulierung von Krypto-Wertpapier-Token und entsprechenden Brokern behalten.“

Mit dieser Aussage bezieht sich Gensler lediglich auf den Bitcoin. Das ist die einzige Kryptowährung, die er eindeutig als Handelsware einstufte. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alle anderen Kryptowährungen aus seiner Sicht potenziell Wertpapiere sind.

Im Jahr 2018 sagte der damalige SEC-Vorsitzende William Hinman, dass der Ether eine Handelsware sei. Davon will G. Gensler nichts wissen. Der Krypto-Anwalt Jake Chervinsky ist überzeugt, dass der SEC-Vorsitzende versucht auch Ethereum als Wertpapier einzustufen :

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

„Es gibt seit einiger Zeit Gerüchte, dass der Vorsitzende der SEC, Gensler, liebend gerne von der Richtlinie vom Juni 2018 abrücken würde, die besagt, dass ETH kein Wertpapier ist. Allerdings hat man noch keinen plausiblen Weg gefunden, dies umzusetzen.“

Sollte Ripple keinen Sieg davontragen, könnte Ethereum als Nächstes auf der Anklagebank landen, mit Schadensersatzforderungen im Milliardenbereich.

Von Marco Oehrl

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert