Ripple: Hat die SEC den Bogen jetzt endgültig überspannt?

Investing.com

Veröffentlicht am 22.08.2022 16:39

Investing.com – Seitdem der amtierende Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC Gary Gensler sein Amt übernommen hat, scheint es als ob die Behörde versucht, die Regulierung des Kryptowährungsmarktes an sich zu reißen. Diese Auffassung vertritt zumindest der Gründer von CryptoLaw, John Deaton.

Seine Annahme beruht auf der Tatsache, dass der Oberste Gerichtshof im Jahre 1946 zustimmte, dass der Howey-Test eine geeignete Methode ist, um festzustellen, wann es sich bei einer Anlage um ein Wertpapier handelt. Seit nunmehr 75 Jahren wurde an dieser Grundlage nicht gerüttelt und so sollte es aus seiner Sicht die CFTC sein, welche als Regulierungsbehörde für Kryptowährungen zuständig ist.

Der Howey-Test lässt sich jedoch nur schwierig auf Kryptowährungen anwenden, was der seit 2020 andauernde Prozess der SEC gegen Ripple nur zu gut verdeutlicht. Der Kongress hielt es bisher nicht für notwendig, um für mehr Klarheit zu sorgen. Gleichzeitig nutzt der SEC-Vorsitzende diese Grauzone aus, um den Geltungsbereich seiner Behörde zu vergrößern, wie Deaton erklärt.

Seiner Meinung nach versucht Gensler eine Regulierung durch Umsetzung von Maßnahmen zu etablieren, während die vier Howey-Kriterien je nach Belieben frei interpretiert werden.

Ein Problem, mit dem sich auch Ripple rumschlagen muss. Dem Unternehmen wird von der SEC vorgeworfen, dass der Verkauf von XRP den Howey-Kriterien entspricht, weshalb es sich bei dem Token um ein nicht registriertes Wertpapier handelt. Aber sollte das so eindeutig der Fall sein, wie es müsste, wäre der Prozess schon längst beendet worden.

Deaton ist sich sicher, dass viel auf dem Spiel steht, nicht nur für Ripple, sondern für den gesamten Kryptomarkt. Denn sollte Ripple Labs der SEC unterliegen, wird das ein Präzedenzfall, den die SEC dann auf weitere Kryptowährungen anwenden kann.

h2 Ripple technische Kursmarken/h2

Der XRP/USD verliert aktuell bei einem Kurs von 0,3341 Dollar -2,68 Prozent. Auf den Absturz unter das 38,2 Prozent Fibo-Retracement folgte eine zweitägige Erholung, die jedoch bereits ihr Ende gefunden hat. Die Kryptowährung bewegt sich erneut auf die Unterstützung des 23,6 Prozent Fibo-Retracements von 0,3219 Dollar zu.