Investing.com
Veröffentlicht am 16.09.2022 10:27
Aktualisiert 16.09.2022 10:41
Investing.com – Viele der Experten hatten es vorausgesagt, aber kaum einer in der Krypto-Community wollte es glauben. Gestern fand der Merge der Ethereum-Blockchain statt, aber anstatt eine ordentliche Rallye loszutreten, entwickelte sich der Kurs in die entgegengesetzte Richtung.
Mit ein bisschen Glück handelt es sich nur um ein normales „Sell the news“-Ereignis. Aber es könnte auch viel schlimmer kommen. Sollte die Ether-Community feststellen, dass der Merge nicht die Verbesserungen mit sich bringt, von denen man fälschlicherweise ausgegangen war, dann kann eine Verkaufslawine ins Rollen geraten.
Der Merge hatte nur eine einzige Aufgabe, das Netzwerk von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake umzustellen. Damit einher geht, dass der Energiebedarf um 99 Prozent gesunken ist. Eine Tatsache, an der man sich in Anbetracht des Klimawandels erfreuen kann. Aber auf die Performance der Blockchain und die Gasgebühren hat der Merge keine direkten Auswirkungen. Doch genau diese Punkte sind es, welche das Wachstum des Ökosystems begrenzen.
In der Vergangenheit versuchte man diesem Problem zu begegnen, indem sogenannte Layer-2-Lösungen entwickelt wurden. Aber auch deren Leistungsfähigkeit ist unmittelbar von der Layer-1-Plattform Ethereum abhängig, wie der CEO von Aloe, Haward Wu, erklärte:
„Die hohen Gasgebühren für Layer-2 können nur gesenkt werden, wenn die Transaktionsgeschwindigkeit von Ethereum steigt.“
Der Merge ist zwar gelungen und Ether ist keine angestaubte Technologie aus dem Jahr 2015 mehr, aber es kann keine Rede davon sein, dass die Blockchain technologisch zu Solana, Cardano & Co aufgeschlossen hat.
Eine Problematik, auf die der hinwies :
„Wenn der Merge vollständig implementiert ist, wird die Blochchain einen Stand erreichen, auf dem sich viele ihrer Konkurrenten im Jahr 2020 technologisch befanden … Damit Ethereum eine Leistung und Energieeffizienz wie SafeCoin und Solana erreicht, wäre eine Multithreading-Transaktionsverarbeitung erforderlich. Das wäre jedoch nur dann möglich, wenn der gesamte Code komplett neu geschrieben würde.
Die Sharded-Chain-Architektur von Eth 2.0 macht dies nahezu unmöglich, was mit der zunehmenden Komplexität der Entwicklung und der wachsenden Schwierigkeit zusammenhängt, kompetente Governance-Entscheidungen zu treffen.“
Jeff Galloway weis als Entwickler, wovon er spricht. SafeCoin startete im Jahr 2018 ebenfalls als eine reine Proof-of-Work Blockchain. Doch bereits zwei Jahre später wurde klar, dass an einer Umstellung auf Proof-of-Stake kein Weg vorbeiführt. Nach vielen Monaten der Recherche entschied sich das Team den Solana-Code, als Basis für ihr neues Projekt zu nehmen.
Es kam zu einem 1:1 Swap der PoW-Coins, während gleichzeitig umfangreiche Verbesserungen am Solana-Code vorgenommen wurden. Die Entwicklung des weltweit ersten Random-Voting-Prozesses machte die Blockchain nicht nur sicherer, sondern senkte auch den Energiebedarf des Konsensprozesses um den Faktor 100. Insgesamt gelang es, die Energieeffizienz gegenüber Solana um den Faktor 3000 zu verbessern, was neben einer erhöhten Sicherheit eine der Prioritäten des Teams war:
„Wir arbeiten auch an CO₂-Gutschriften für unsere Chain und an Anwendungen in unserem Ökosystem wie dezentralen Börsen, NFT-Märkten und vielem mehr, die entweder kürzlich veröffentlicht wurden oder sich in der Entwicklung befinden.
Des Weiteren stehen wir kurz vor der Einführung dezentraler Börsen, die nicht nur eine weitaus höhere Leistung und Geschwindigkeit als bisher zulassen, sondern auch den CO₂-Fußabdruck der Märkte verringern werden, wenn Händler und Market-Maker die Technologie übernehmen. Die SafeCoin-Community prüft verschiedene Möglichkeiten, um bis Ende 2023 eine 100-fache Kohlenstoffnegativität zu erreichen, mit dem Ziel, das Krypto-Universum hinsichtlich der Umweltverträglichkeit maßgeblich zu beeinflussen.“
Das zeigt, wie weit sich die Technologie bereits entwickelte und welch langen und beschwerlichen Weg Ethereum vor sich hat, wenn man die aktuelle Position innerhalb des Marktes nicht verlieren will. Sollte es nicht gelingen, mit dem technologischen Fortschritt und dem Anspruch des Marktes mitzuhalten, dann wird es nicht nur für Ether, sondern auch für die Layer-2-Lösungen schwierig werden weiterzubestehen.
h2 Ethereum technische Kursmarken/h2Ethereum verliert aktuell bei einem Kurs von 1461 Dollar -10,65 Prozent, während der Verlust auf Wochenbasis -13,72 Prozent beträgt.
Nachdem es am 10. September zu einem Anstieg über das 23,6 Prozent Fibo-Retracement von 1757 Dollar gekommen war, geriet der Kurs zusehends unter Druck. Auf den Bruch des 38,2 Prozent Fibo-Retracement von 1590 Dollar folgt aktuell ein Test des 50 Prozent Fibo-Retracements von 1455 Dollar.
Sollte diese Unterstützung dem Abwärtsdruck nicht standhalten, ist mit Verlusten zum 28. August Tief von 1424 Dollar und dem 61,8 Prozent Fibo-Retracement von 1320 Dollar zu rechnen.
Nur wenn es den Bullen gelingen sich über dem 50 Prozent Fibo-Retracement zu halten, wird eine Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements möglich.
Der RSI befindet sich noch nicht im überverkauften Bereich, sodass Spielraum für einen Ausbau der negativen Dynamik besteht.
Von Marco Oehrl
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Geschrieben von: Investing.com
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