Berlin und Paris wollen bei EU-Reform mit einer Stimme sprechen

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 18.01.2018 17:19

Berlin und Paris wollen bei EU-Reform mit einer Stimme sprechen

Paris/Berlin (Reuters) - Frankreich und Deutschland wollen bei der angestrebten Reform der Euro-Zone binnen weniger Monate einen gemeinsamen Nenner finden.

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sagte am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem deutschen Kollegen Peter Altmaier (CDU), die Vollendung der Bankenunion und des Kapitalmarkts sowie eine Annäherung bei der Steuerpolitik beider Länder habe Priorität. "Bei diesen Fragen ist es unser Ziel, zwischen März und Juni zu einer gemeinsamen Position zu gelangen." Altmaier betonte, beide Länder seien fest entschlossen, Fortschritte auf diesen Feldern zu erzielen.

In Deutschland gibt es Skepsis, eine europäische Einlagensicherung zu schaffen - also die dritte und letzte Säule der Bankenunion. Es wird befürchtet, dass heimische Geldhäuser in Haftung genommen werden, wenn Institute in anderen Mitgliedsländern in Schieflage geraten. Le Maire betonte, Frankreich sei bereit, deutschen Bedenken zu berücksichtigen, insbesondere was die Frage der faulen Kredite betreffe.

In den 19 Staaten der Euro-Zone machen die Wackeldarlehen 5,4 Prozent des Kreditvolumens aus. Brüssel plant Regeln, damit Banken ausreichend Vorsorge betreiben. Das soll aber nur für neuere Kredite gelten, die später als notleidend eingestuft wurden. Umstritten ist allerdings der Stichtag, ab dem Darlehen als neu eingestuft werden. Zudem liegen die EU-Länder über Kreuz, wie schnell faule Darlehen abgebaut werden sollen.

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