Reuters
Veröffentlicht am 14.02.2018 15:03
Bundesbank sieht Verbot von Bitcoin & Co skeptisch
Frankfurt (Reuters) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich zurückhaltend zu Rufen nach einem Verbot von Kryptowährungen wie Bitcoin geäußert.
"Mögliche Wertverluste alleine rechtfertigen (...) kein Verbot," sagte Weidmann am Mittwoch auf einer Bargeld-Konferenz der Bundesbank in Frankfurt. Für einen besseren Verbraucherschutz seien aber umfangreichere Informationen für Anleger wichtig. Zudem müssten bestehende Geldwäschevorschriften durchgesetzt werden. Es müsse verhindert werden, dass Digital-Währungen zur Terror-Finanzierung eingesetzt werden. Die südkoreanische Regierung kündigte unterdessen an, schärfer gegen illegalen und unfairen Handel mit Cyberdevisen vorgehen.
Cyber-Währungen hatten zuletzt eine scharfe Berg- und Talfahrt hingelegt. So kostete kurz vor Weihnachten 2017 ein Bitcoin rund 20.000 Dollar und hatte damit binnen eines Jahres fast 2000 Prozent an Wert zugelegt. Kurz danach ging es aber steil bergab und auch wieder aufwärts. Am Mittwoch kostete ein Bitcoin 9200 Dollar und damit rund acht Prozent mehr als am Dienstag. Politiker und Finanzaufseher warnen auch wegen der Kursschwankungen vor einem Investment.
Weidmann wies darauf hin, dass in Europa aktuell die Geldwäsche-Richtlinie überarbeitet werde. Ziel sei, dass die Betreiber von Wechselstuben und Anbieter elektronischer Geldbörsen ihre Kunden künftig kontrollieren müssten. Deutschland und Frankreich hatten unlängst gemeinsam gefordert, das Thema Risiken und Chancen von Bitcoin & Co auf die Agenda des Finanzministertreffens der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer im März zu setzen. Da solche Geschäfte global angeboten würden, könne eine nationale oder europäische Regulierung nur begrenzt wirken, sagte Weidmann.#
In Südkorea, einer der Hochburgen des Handels mit Kryptowährungen, ist die Regierung über geplante nationale Regulierungsschritte gespalten. "Die Positionen reichen von einem völligen Verbot des Handels bis zu einer Einbeziehung der Kryptowährungsfirmen in das bestehende System," sagte Hong Nam-Ki, Minister für die Koordinierung der Regierungspolitik. Südkoreas Justizminister hatte ursprünglich eine Schließung aller Kryptobörsen des Landes ins Gespräch gebracht. Kurz darauf ruderte die Regierung aber zurück.
Gefahren für die Finanzstabilität durch Digital-Währungen sehen die meisten Zentralbanken aktuell nicht. "Derzeit sind die Risiken noch begrenzt", sagte Weidmann. Das könne sich aber ändern, sollten Banken verstärkt in Kryptowährungen investieren. Auch der Vize-Prädident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Fritz Zurbrügg, schlägt keinen Alarm. Solche Währungen bewegten sich in einer Nische. "Das liegt daran, dass sie nicht sämtliche Grundfunktionen von Geld erfüllen." Wegen ihrer beschränkten Nutzung seien Bitcoin & Co für die SNB-Geldpolitik, den Zahlungsverkehr und die Finanzstabilität aktuell kein Problem.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.