Bitcoin-Mining gefährdet Chinas Klimabemühungen - Studie

Investing.com

Veröffentlicht am 09.04.2021 15:32

Aktualisiert 09.04.2021 16:07

Investing.com - Laut einer Studie , die diese Woche in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, könnte China durch das energie- und damit kohlenstoffintensive Mining von Bitcoins trotz seiner grünen Bemühungen in anderen Bereichen seine Emissionsziele am Ende verfehlen.

Etwa 75 Prozent des weltweiten Bitcoin-Minings findet in China statt, wo Strom günstigt ist und der Zugang zu Spezialausrüstern relativ einfach ist, so die Studie. Infolgedessen ist Bitcoins CO2-Fußabdruck so groß wie der einer der 10 größten Städte des Landes, heißt es in der Studie weiter.

Im Gegensatz zu den meisten Formen von Währungen - die von einer einzigen Instanz wie einer Zentralbank ausgegeben werden - basiert Bitcoin auf einem dezentralen Netzwerk, das auf einer Blockchain aufgebaut ist, einer sogenannten "Distributed Ledger"-Technologie, die zur Gewährleistung der Sicherheit das sogenannte "Mining" erforderlich macht.

Dazu werden Bitcoin-Transaktionen, die in einem öffentlichen Hauptbuch, der Blockchain, aufgezeichnet sind, von Minern "verifiziert". Diese Miner verwenden speziell entwickelte Computer, die mit leistungsstarken Grafikkarten ausgestattet sind, um komplexe mathematische Rätsel zu lösen, die es ermöglichen, dass eine Bitcoin-Transaktion überhaupt stattfinden kann; die Miner erhalten dann Bitcoins als Belohnung.

Das computerbasierte Mining verbraucht Unmengen an Strom, vor allem, wenn es in größerem Umfang praktiziert wird.

Die Forschungsarbeit über Chinas Mining-Aktivitäten, die am Dienstag in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, entstand unter der Leitung von Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der Tsinghua University, der Cornell University und der University of Surrey.

Die Autoren der Studie glauben, dass dies Chinas Ziel, vor 2030 die CO2-Emissionen zurückzufahren und bis 2060 CO2-neutral zu wirtschaften, in Frage stellen könnte.

"Ohne angemessene Interventionen und praktikable Richtlinien kann die intensive Nutzung der Bitcoin-Blockchain in China schnell zu einer Bedrohung werden, die möglicherweise die Bemühungen zur Emissionsreduzierung im Land untergraben könnte", schreiben die Studienautoren.

Das Bitcoin-Mining verbraucht weltweit etwa 128,84 Terawattstunden (Twh) Energie pro Jahr. Das sind mehr als ganze Länder wie die Ukraine und Argentinien verbrauchen, so der Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index, ein Projekt der University of Cambridge.

"Der mit dem Bitcoin-Mining einhergehende steigende Energieverbrauch und Kohlenstoffausstoß gefährdet möglicherweise die globalen Nachhaltigkeitsbemühungen", schreiben die Autoren.

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"Ohne jegliche politische Intervention dürfte der jährliche Energieverbrauch durch die Bitcoin-Blockchain in China im Jahr 2024 einen Spitzenwert von 296,59 Twh erreichen und dabei für einen CO2-Ausstoß von 130,50 Millionen Tonnen sorgen."

Aber es sieht so aus, als ob China sich des Problems bewusst ist. Letzten Monat hat die Region Innere Mongolei in Nordchina bekannt gegeben, dass sie neue Mining-Projekte für Kryptowährungen verbieten und bestehende Aktivitäten stoppen will, um den Energieverbrauch zu senken.

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