VIRUS-TICKER-Spahn beklagt mangelnde Verlässlichkeit bei Impfstoff-Lieferungen

Reuters

Veröffentlicht am 12.03.2021 11:22

12. Mrz (Reuters) - Es folgen aktuelle Entwicklungen rund um die Virus-Pandemie:

11.14 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kritisiert unzureichende Informationen der Impfstoff-Produzenten zu den Lieferterminen. Außer von Biontec 22UAy.DE wisse man nicht, wann die Hersteller in den nächsten Monaten lieferten, sagt Spahn. Biontec habe im April gut neun Millionen Dosen zugesagt. Von Astrazeneca AZN.L und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) JNJ.N , dessen Wirkstoff gerade zugelassen wurde, gebe es solche belastbaren Aussagen nicht. Von Johnson & Johnson erwarte man frühestens Mitte bis Ende April Lieferungen. Vom US-Konzern soll Deutschland im zweiten Quartal insgesamt gut zehn Millionen Dosen erhalten, von Astrazeneca etwa 17 Millionen.

10.58 Uhr - Nach mehreren europäischen Ländern stoppt auch Bulgarien Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca AZN.L . Zunächst solle eine schriftliche Stellungnahme der EU-Arzneimittelbehörde EMA abgewartet werden, mit der alle Zweifel an der Sicherheit des Impfstoffs beseitigt werden, teilt die Regierung in Sofia mit.

10.34 Uhr - Im Saarland liegt der Anteil der in Südafrika festgestellten, aggressiveren Coronavirus-Mutante an den Infektionen nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn inzwischen bei bis zu 15 Prozent. Diese Virus-Variante hatte sich zuvor in der grenznahen französischen Region Moselle ausgebreitet.

10.31 Uhr - Die zunehmenden Infektionszahlen haben laut Robert-Koch-Institut nichts mit häufigeren Tests zu tun. "Der Anstieg hängt nicht damit zusammen, dass mehr getestet wird", sagt RKI-Chef Lothar Wieler. "Es gibt keinen Hinweis, dass eine gesteigerte Testaktivität damit zusammenhängt." Er gebe mehr und größere Ausbrüche etwa in Kitas, was mit den ansteckenderen Virus-Mutanten in Verbindung stehen könnte. Zudem zeige die wieder steigende Zahl der Intensivpatienten, dass sich das Virus tatsächlich stärker ausbreite.

10.16 Uhr - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält die aktuellen Infektionszahlen für nicht akzeptabel. "Die Fallzahlen haben sich seit einiger Zeit auf einem zu hohen Niveau eingependelt", sagt Wieler. Die Zahl der Infektionen gerade unter Jüngeren nehme zu. Es gebe wieder mehr Ausbrüche in Kitas, die Zahl der Intensivpatienten steige wieder leicht. Der Kampf gegen die Pandemie sei ein Marathon: "Wir befinden uns im letzten Drittel - und das ist bekanntermaßen besonders anstrengend. Auch weil jetzt noch ein Wettlauf mit den Varianten hinzugekommen ist."

10.04 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt trotz immer mehr Impfungen vor Nachlässigkeit. "Die Lage bleibt angespannt. Die Zahlen steigen wieder", sagt er. Die Virus-Mutanten breiteten sich weiter aus. Eine Chance böten aber in den nächsten Wochen immer mehr Schnelltests und auch Tests für Zuhause.

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09.45 Uhr - Der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca AZN.L habe ankündigt, die für März geplanten Impfstoff-Lieferungen nach Polen um 550.000 Einheiten zu kürzen, erklärt der Chefberater des polnischen Ministerpräsidenten, Michal Dworczyk. Wie andere EU-Länder kämpft auch Polen mit Verzögerungen der zugesagten Lieferungen.

09.42 Uhr - Trotz aller Probleme bei der Impfstoff-Versorgung wäre es nach Berechnungen von Wissenschaftlern möglich, bis Ende Juli alle impfwilligen Erwachsenen in Deutschland mit einem vollständigen Impfschutz zu versehen. Dazu reichten rechnerisch sowohl die in den kommenden Wochen von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Impfdosen als auch die Kapazitäten in Impfzentren, Hausarztpraxen und bei Betriebsärzten, erklärt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Wenn die Impfstoffe in dem derzeit vorgesehenen Tempo geliefert und sofort vollständig verabreicht würden, könnten die mutmaßlich knapp 53 Millionen impfwilligen Erwachsenen rechnerisch sogar bis Ende Juni vollständig immunisiert werden.

09.15 Uhr - Die seit einer Woche gestoppten Abschlagszahlungen des Bundes im Rahmen mehrerer Corona-Hilfsprogramme sollen am Freitag wieder aufgenommen werden. Das sagt Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) der "Rheinischen Post". "Das ist eine gute Nachricht für unsere Unternehmen." Die Abschlagszahlungen für die November- und Dezember-Hilfen sowie die Überbrückungshilfe III waren wegen Betrugsfällen ausgesetzt worden. "Die kurzzeitige Unterbrechung der Abschlagszahlungen war rechtlich geboten und notwendig, um im Austausch mit den strafrechtlichen Ermittlungsbehörden, aber auch dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und dem Bundesfinanzministerium Unregelmäßigkeiten zu prüfen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wiederholung derartiger Betrugsversuche künftig zu verhindern", ergänzt eine Ministeriumssprecherin.

08.30 Uhr - Der französische Pharmakonzern Sanofi (NYSE:SPCE) SASY.PA und sein US-Partner Translate Bio (NYSE:ELAN) TBIO.O entwickeln ihren Covid-19-Impfstoffkandidaten weiter. Es habe eine klinische Studienphase 1/2 begonnen, teilen beide Unternehmen mit. Zwischenergebnisse würden im dritten Quartal erwartet. Weitere Details zum Zeitplan wurden nicht genannt. Im Februar hatte Sanofi-Chef Paul Hudson erklärt, der Impfstoff werde 2021 nicht zur Verfügung stehen. Zuvor war der Konzern davon ausgegangen, dass eine Zulassung in der zweiten Jahreshälfte 2021 möglich sei. Das Vakzin basiert auf der mRNA-Technologie, die auch das Mainzer Unternehmen Biontech (NASDAQ:BNTX) 22UAg.DE und sein US-Partner Pfizer (NYSE:PFE) PFE.N sowie der US-Konzern Moderna MRNA.O für ihre bereits zugelassenen Impfstoffe nutzen.

08.24 Uhr - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat angekündigt, dass der Einzelhandel die Öffnungen wieder "einen kleinen Schritt" zurücknehmen müsse, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Bundesland wieder dauerhaft über 50 steigt. Die SPD-Politikerin, die am Sonntag vor Landtagswahlen steht, verteidigt im ZDF, dass Bund und Länder trotz steigender Fallzahlen in den vergangenen Woche Öffnungsschritte beschlossen hatten. In Rheinland-Pfalz wurde der Einzelhandel zunächst wieder geöffnet, weil die Inzidenz unter 50 lag. "Jeder weiß, wir müssen einen kleinen Schritt wieder zurückgehen, wenn es nicht so bleibt", sagt Dreyer. Am Freitag lag der Wert bei 50,7.

07.16 Uhr - In Bayern sollen auch Hausärzte in rund zwei Wochen Impfungen vornehmen. "Wir erwarten, dass die Impfstofflieferungen des Bundes die Arztpraxen in die Lage versetzen, ihren Patienten zum 1. April ein Impfangebot machen zu können", erklärt Landesgesundheitsminister Klaus Holetschek. Geplant sei ein "Impfbündnis" mit Ärzten, lokalen Impfzentren und Apotheken als Logistikpartner der Praxen.

07.00 Uhr - Die Hotels und Gaststätten in Deutschland fordern Öffnungen um die Oster-Feiertage herum. "61 Prozent unserer Betriebe plädieren für eine Öffnung noch vor Ostern", sagt die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), Ingrid Hartges, der "Rheinischen Post". "23,8 Prozent der Betriebe sprechen sich mit Blick auf die immer weniger werdende Vorlaufzeit für eine Öffnung direkt nach Ostern am 6. April aus." Von der nächsten Bund-Länder-Runde erwarte der Dehoga einen konkreten Fahrplan, wann unter welchen Voraussetzungen die Restaurants und Hotels wieder Gäste empfangen dürfen. "Der Endlos-Lockdown ist keine Lösung – nicht für die Unternehmer, nicht für die Beschäftigten", sagt Hartges.

05.30 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 12.834 neue Positiv-Tests. Das sind 2254 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 72,4 von zuletzt 69. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Den neuen Angaben zufolge starben 252 weitere Menschen in Verbindung mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 73.062. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,53 Millionen Menschen positiv auf das Virus getestet.

05.13 Uhr - Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und sein Kabinett haben sich erstmal gegen die Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs entschieden. "AstraZeneca ist immer noch ein guter Impfstoff, aber mit dem, was passiert ist möchte das Gesundheitsministerium auf der Grundlage dieser Empfehlung die Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs vorübergehend verschieben", erklärt Kiattiphum Wongjit, Staatssekretär des Gesundheitsministeriums. Thailands gesamte Impfstrategie ist stark von AstraZeneca abhängig. Das Medikament wird vor Ort von einer Firma produziert, die dem König des Landes gehört, wobei 61 Millionen Dosen für die thailändische Bevölkerung reserviert sind. Der lokal hergestellte AstraZeneca-Impfstoff soll jedoch nicht vor Juni fertig sein.

01.30 Uhr - Das US-Pharmaunternehmen Novavax NVAX.O gibt bekannt, dass sein Vakzin zu 96 Prozent gegen das ursprüngliche Corona-Virus und zu 86 Prozent gegen die britische Variante wirksam sei. Die Zahlen seien laut Unternehmen innerhalb einer Studie erhoben worden, die Novavax in Großbritannien durchführe. Damit sei das Unternehmen der Zulassung des Impfstoff wieder einen Schritt nähergekommen. Das Vakzin könnte bereits im Mai für den Einsatz in den USA zugelassen werden, wenn die US-Behörden die Daten aus Großbritannien für ausreichend hielten, so das Unternehmen.

00.07 Uhr - Nach Dänemark und Norwegen setzt nun auch Rumänien den Einsatz einer Charge des Impfstoffes vom schwedisch-britischen Konzern AstraZeneca AZN.L aus. Laut rumänischer Behörden sehe man den Verwendungs-Stop als extreme Vorsichtsmaßnahme: "Die Entscheidung, die entsprechende Charge unter Quarantäne zu stellen, wurde ausschließlich aufgrund des in Italien gemeldeten Ereignisses getroffen." Andere Dosen des Unternehmens würden aber weiterhin verwendet. Die Aussetzung soll andauern, bis die Europäische Arzneimittelagentur eine Untersuchung zu dem Fall abgeschlossen hat.

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