Warum der Goldpreis plötzlich fällt

Investing.com

Veröffentlicht am 10.03.2020 12:26

Von Robert Zach

Investing.com - Nach der zwischenzeitlich starken Performance gestern, hat sich der Goldpreis am Dienstag um knapp 10 Dollar zurückgezogen. Händlern zufolge werden am Markt aktuell Spekulationen um ein umfangreiches Konjunkturpaket herumgereicht, um die negativen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs zu begrenzen. Das, und sich erholende Anleiherenditen sowie ein stärkerer US-Dollar, schicken den Goldpreis nach unten. Hinzu kommen Gewinnmitnahmen nach dem Erreichen der psychologisch wichtigen Marke von 1.700 Dollar am Montag.

Der Spot-Goldpreis liegt Vormittags 0,93 Prozent im Minus bei 1.664 Dollar. Gestern markierte das Edelmetall mit 1.702,56 Dollar den höchsten Stand seit Dezember 2012. Die an der COMEX gehandelten Gold-Futures verlieren 10,80 Dollar oder 0,65 Prozent auf 1.664,38 Dollar. In Euro verbilligt sich das gelbe Metall 0,39 Prozent auf 1.461,79 Euro.

"Die Marktstimmung hat sich verbessert, weil sich die anhaltenden Befürchtungen über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus in Erwartung eines großen Konjunkturpakets von Präsident Trump heute gelegt haben", sagte Joshua Mahony, Marktanalyst beim Finanzdienstleister IG.

US-Präsident Donald Trump hat gestern "dramatische" Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in Aussicht gestellt.

Japans Wirtschaftsminister erklärte, seine Regierung werde nicht zögern, alle notwendigen und angemessenen Maßnahmen zu ergreifen, um die erheblichen Auswirkungen der globalen Ausbreitung der Krankheit auf die heimische Wirtschaft zu begrenzen.

Ein Vertreter des japanischen Finanzministeriums bestätigte, dass man mit der Trump-Administration in Kontakt stehe, die gerade ein Konjunkturpaket schnürt.

"Doch während die Ankündigung fiskalischer Impulse rund um den Globus dazu beitragen kann, einen Teil der negativen Auswirkungen zu begrenzen, kommt man um die Tatsache nicht herum, dass die zur Bewältigung einer Pandemie erforderlichen Schritte naturgemäß mit einer enormen wirtschaftlichen Schwäche einhergehen", glaubt Mahony.

Die Börsen in Asien und Europa erholten sich am Dienstag. Auch die Futures auf den Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq zeigen steil nach oben. Der VIX, das Angstbarometer an der Wall Street, zog sich um 18 Prozent auf 44 Indexpunkte zurück. Gestern wurden zwischenzeitlich Indexstände von mehr als 60 erreicht - so hoch stand der Index seit der globalen Finanzkrise 2008 nicht mehr. Sowohl die Beruhigung an den Aktienmärkten als auch der Rückgang des VIX, belasten den Goldpreis.

Hinzu kommt der sich erholende US-Dollar. Der US-Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen vergleicht, steht 1,02 Prozent höher. Gestern war er mit 94,61 auf den tiefsten Stand seit Oktober 2018 abgestürzt, weil die Anleger in Scharen aus US-Aktien flüchteten und die Anleiherenditen kollabierten.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Ein stärkerer Dollar belastet in der Regel den Goldpreis, da das gelbe Metall ausserhalb des Dollarraums teurer wird.

Die Federal Reserve senkte letzte Woche ihre Zinsen überraschend um einen halben Prozentpunkt. Grund dafür waren die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft. Die Märkte erwarten laut dem von Investing.com entwickelten FedWatch Monitor-Tool eine weitere Zinsreduzierung am 18. März.

Die Zinsen in den USA sind seit Mitte 2019 stark gefallen. Sinken sie weiter, könnte das dem Goldpreis noch mehr Schub geben.

Positiv für den Goldpreis ist das anhaltend hohe Interesse der Anleger an Gold. So sind die Goldbestände des größten Gold-ETF der Welt, des SPDR Gold Trust ((NYSE:GLD)), mit 30,99 Millionen Unzen auf den höchsten Stand seit Oktober 2016 gestiegen.

Da der Trend weiter nach oben zeigt, könnte dies auch den Goldpreis unterstützen.

Der Goldpreis hat die runde Marke von 1.700 Dollar nicht halten können, so Commerzbank-Analyst Christoph Geyer in einer Notiz. Das habe eine "Korrektur an die kurzfristige Aufwärtstrendlinie" bei 1.645 Dollar losgetreten, erklärte er. Hinzu kommt, dass der Stochastik-Indikator eine negative Divergenz gebildet habe. "Ein Bruch der Trendlinie und daran anschließend ein Test der Unterstützung im Bereich von 1.600 USD könnte in den kommenden Tagen zum Thema werden", fügte er hinzu.

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den .

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert