Starker US-Dollar macht Goldpreis zu schaffen - mittelfristiger Trendwechsel?

Investing.com

Veröffentlicht am 23.09.2020 07:40

Aktualisiert 23.09.2020 07:54

von Robert Zach

Investing.com - Der Goldpreis ist am Mittwochmorgen erneut unter Druck geraten - den dritten Tag in Folge. Schuld ist immer noch die breit angelegte Dollar-Stärke infolge der Pattsituation im US-Kongress über neue Stützungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-bedingten Rezession sowie die höhere Risikoaversion an den internationalen Finanzmärkten angesichts der Furcht vor einer zweiten Covid-19-Welle in Europa. Ein Rutsch unter 1.876 Dollar dürfte die Korrektur beschleunigen.

Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Dezember-Lieferung sinkt um 0,82 Prozent oder 15,70 Dollar auf 1.891 Dollar Dollar je Feinunze. Das Tagestief liegt bislang bei 1.886 Dollar. Der Spot-Goldpreis verliert 0,65 Prozent oder 12,27 Dollar auf 1.887 Dollar je Feinunze.

"Wir befinden uns im Risk-Off-Modus, was den US-Dollar weiter begünstigt und den Goldpreis kurzfristig stark unter Druck setzt", sagte Howie Lee, Ökonom bei der OCBC Bank.

Aber "auf längere Sicht halten wir Gold grundsätzlich nach wie vor für attraktiv", fügte Lee hinzu.

Ähnlich sahen dies die Analysten der Citigroup (NYSE:C). "Gelegentliche Gewinnmitnahmen bei Gold in einem hochvolatilen Marktumfeld gehören dazu“, sagten die Experten in einer Notiz. „Aber die Investoren werden den Dip wahrscheinlich im Zuge einer akkommodierenden Reaktionsfunktion der Zentralbank kaufen“.

Die Citigroup sieht den Goldpreis auf Sicht von drei Monaten bei 2.200 Dollar je Feinunze. Das Zwölfmonatsziel der Bank liegt bei 2.400 Dollar.

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Der US-Dollar-Index, der eine Kennzahl ist, die den Wert des US-Dollars gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen vergleicht, kletterte am Mittwochmorgen um 0,18 Prozent auf 94,18 Punkte. Mit 94,23 erreichte der USDX den höchsten Stand seit Ende Juli.

Unterstützt hatten den US-Dollar gestern auch Kommentare des Fed-Mitglieds Charles Evans, der meinte, es sei möglich, dass die Fed die Zinsen erhöht, noch bevor die Inflation auf durchschnittlich 2 Prozent steigt. Zudem sieht er die US-Wirtschaft schon fast wieder auf dem Vorkrisenniveau.

"Diese optimistischen Äußerungen“, so Devisenexpertin Kathy Lien, spielten neben robusten US-Konjunkturdaten "eine wesentliche Rolle bei der Belebung des US-Dollar".

Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollar-Raums teurer wird.

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Die mittelfristigen Aussichten für Gold bleiben aber weiter tendenziell positiv, so die Meinung der Experten der Deutschen Bank (DE:DBKGn) in ihrer aktuellen Studie. "Mittelfristig sollten wir uns daran erinnern, dass die strukturell positiven Faktoren für Gold mehr denn je Unterstützung bieten und wahrscheinlich bis weit ins Jahr 2021 hinein Bestand haben werden", so Deutsche-Bank-Analyst Michael Hsue.

Gründe dafür sind die Ausweitung der Fed-Bilanz, die infolge der Corona-Krise astronomische Höhen erreicht hat, das schnelle Wachstum der Geldmengenaggregate und der nun überarbeitete Katalog der Fed zu Langfrist-Zielen und geldpolitischer Strategie.

All diese Punkte "bilden einen mindestens ebenso fruchtbaren Nährboden" für Gold "wie nach der globalen Finanzkrise 2008“, erklärte Hsue,

Der Preis für Silber sank um 2,89 Prozent auf 23,8 Dollar je Unze und der Kupfer-Future büßte 1,21 Prozent an Wert ein. Platin verbilligte sich um 0,23 Prozent, während Palladium um 0,26 Prozent zulegte.

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