Ölhändler im Panik-Modus: Experte erklärt, warum die Ölpreise immer weiter explodieren

Investing.com

Veröffentlicht am 03.03.2022 14:20

Aktualisiert 03.03.2022 14:30

Investing.com - Auch am achten Tag der gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine explodieren die Rohstoffpreise weiter.

Die Preise für Heizöl, US-Öl und Weizen sind in nur einer Woche um ein Viertel teurer geworden. Seit Jahresanfang sind die Preiserhöhungen sogar noch erheblicher.

  • Heizöl +54 Prozent
  • WTI Crude +50 Prozent
  • Brent Crude +48 Prozent
  • Weizen +46 Prozent
  • Erdgas +27,64 Prozent
  • Mais +23,35 Prozent

Rystad Energy berichtete in einem Kommentar an Rigzone von einer "Marktpanik". In der Mitteilung wies man darauf hin, dass die Marktsituation am Mittwoch "im Vergleich zu früheren Ereignissen am Ölmarkt extrem" gewesen sei. Der Markt habe an diesem Tag die bisher größte jemals beobachte "Prämie auf den Preis draufgeschlagen", sagte die Beratungsfirma.

"Investoren, Händler und Politiker versuchen gleichermaßen, die sich zuspitzende Situation zwischen Russland und der Ukraine in den Griff zu bekommen", hieß es weiter.

"Die anfängliche Preisreaktion nach Beginn des Konflikts in der Ukraine vor acht Tagen hat sich nur noch verschärft. Das derzeitige realistische Szenario ist, dass ein Großteil des russischen Rohöls sowie der raffinierten Ölprodukte für den Markt nicht mehr verfügbar sein wird und für die Dauer des bewaffneten Konflikts ein Versorgungsdefizit entsteht", so die Experten von Rystad.

Ein Bezug von Rohöl aus der Region aufgrund von Sanktionen oder der Gefahr von Lieferausfällen dürfe angesichts der Realitäten vor Ort noch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht uneingeschränkt möglich sein, warnten die Experten der Öl- und Gasberatungsgesellschaft weiter.

Selbst die koordinierte Freigabe von 60 Millionen Barrel Öl aus den Notvorräten der USA und anderen großen Erdöl verbrauchenden Ländern habe den Ölmarkt nicht beruhigen können, sondern nur noch mehr Panik geschürt. Schließlich signalisiere die IEA damit, dass der Ölpreis-Anstieg noch nicht vorbei sei, resümierten die Ölexperten.

Erst am Donnerstagmorgen markierten Brent und West Texas Intermediate erneut neue mehrjährige Höchststände. Mit 119,78 Dollar je Barrel erreichte die Nordseesorte Brent den höchsten Stand seit April 2012. Zuletzt kostete ein Fass Nordseeöl 116,65 Dollar und damit 3,29 Prozent mehr als am Vortag. Das Pendant aus den USA stieg am Donnerstag um 3,13 Prozent auf 114,06 Dollar.

Laut Rystad habe die Internationalen Energieagentur (IEA), einer in Paris ansässigen Gruppe, der die USA, Japan und große Teile Europas angehören, nur während des Golfkriegs, des Hurrikans Katrina und des Bürgerkriegs in Libyen koordinierte Anstrengungen unternommen, um die Ölpreise zu deckeln.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

"Die Freigabe von 60 Millionen Barrel Öl mag zwar auf dem Papier groß erscheinen, ist aber dennoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein im Vergleich zu den 4 bis 5 Millionen Barrel an russischen Rohölexporten am Tag, die auf dem Spiel stehen, zusätzlich zu den mehr als zwei Millionen Barrel an russischen Raffinerieprodukten täglich", ergänzte die Beratungsfirma.

Solange die russische Versorgungsfrage nicht geklärt sei, könne es problemlos zu weiteren Preisspitzen kommen, fügte Rystad hinzu.

Lesen Sie auch: Zwei ETFs, die direkten Zugang zum Agrarrohstoffmarkt bieten

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert