Nach Ölförderkürzung: Goldman Sachs warnt vor Preisspitzen

Investing.com

Veröffentlicht am 06.10.2022 14:46

Aktualisiert 06.10.2022 16:25

Von Senad Karaahmetovic 

Die OPEC+, die sich aus den OPEC-Staaten und ihren Bündnispartnern zusammensetzt, überraschte den Markt gestern mit der Ankündigung einer Förderkürzung in Höhe von 2 Millionen Barrel pro Tag. Der Schritt führte zu einem Anstieg des Ölpreises.

Der Ölpreis legte um fast 2 % zu. Es war bereits das dritte Tagesplus nacheinander. Von den Tiefs im September hat sich der Preis damit um über 15 % erholt. Nach Einschätzung der Ölmarktexperten von JPMorgan (NYSE:JPM) könnten die gestern beschlossenen Produktionskürzungen den Ölpreis in diesem Quartal auf die Marke von 100 Dollar pro Barrel treiben.

Andere Experten, wie z. B. die der Citi, sind der Meinung, dass die angekündigten Kürzungen der Produktionsquoten von 2 Millionen Barrel pro Tag in Wirklichkeit nur eine Million Barrel pro Tag betragen könnten.

"Die angekündigte Kürzung der Produktionsziele um 2 Millionen Barrel pro Tag könnte sich in einer physischen Kürzung der tatsächlichen OPEC+-Produktion um 1,1 bis 1,2 Millionen Barrel pro Tag niederschlagen, die etwa 250.000 Barrel täglich von Produzenten mit Produktionsrückstand einschließt, so dass die tatsächliche Kürzung im Falle einer unzureichenden Umsetzung sogar knapp unter 1 Million Barrel pro Tag liegen könnte", schreiben die Citi-Strategen in einer Kundenmitteilung.

Und hier sind die Kommentare anderer führender Rohstoffstrategen zur gestrigen OPEC+-Entscheidung:

Goldman Sachs: "Der Ausgang der Sitzung ist überraschend bullish... Wenn diese Kürzungen bis zum 23. Dezember nächsten Jahres aufrechterhalten werden, würden sie gegenüber unserer vorherigen Prognose für 2023 von 107,5 Dollar pro Barrel Brent einen Preisaufschlag von 25 Dollar pro Barrel bedeuten. Es besteht die Möglichkeit, dass die Preise sogar noch höher steigen, wenn die Lagerbestände vollständig abgebaut sind. Erforderlich wäre dann als letzter Ausweg die Zerstörung der Nachfrage. Ein solches Szenario erscheint uns als nicht nachhaltig bullish. Wir gehen daher davon aus, dass die Kürzungen nur vorübergehender Natur sind, bevor eine Art politisches Einlenken es ermöglicht, die Quoten wieder deutlich zu erhöhen."

UBS: "Wir bleiben bei unserem positiven Ölpreis-Ausblick. Da die Ölnachfrage in diesem Winter von der Umstellung von Gas auf Öl profitiert, die Freigabe strategischer Ölreserven durch die OECD aller Voraussicht nach endet und das europäische Importverbot für russisches Rohöl auf dem Wasserweg am 5. Dezember in Kraft tritt, während die OPEC+-Rohölproduktion sinkt, erwarten wir eine weitere Verengung am Ölmarkt. Folglich gehen wir weiterhin davon aus, dass Brent in den kommenden Quartalen die Marke von 100 Dollar je Barrel überschreiten wird."

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Morgan Stanley: "Die Quotensenkung der OPEC birgt das Risiko einer erheblichen Verengung der Ölmärkte. Vieles hängt davon ab, wie sich die russische Ölproduktion nach Inkrafttreten des EU-Embargos entwickeln wird, aber auf der Grundlage unserer Base-Case-Prognosen sehen wir den Ölmarkt im Jahr 2023 erneut um fast eine Million Barrel pro Tag unterversorgt."

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