Ölpreis bewegt sich kaum von der Stelle - Erdgas bleibt nach Citi-Warnung im Fokus

Investing.com

Veröffentlicht am 23.09.2021 15:42

Von Geoffrey Smith

Investing.com -- Die Rohölpreise traten am Donnerstag im noch frühen Handel in New York gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch auf der Stelle und waren hin- und hergerissen zwischen Anzeichen für einen engen Spotmarkt in den USA und einer möglichen Beeinträchtigung der chinesischen Nachfrage aufgrund einer durch den Immobilienmarkt bedingten Verlangsamung in China in den kommenden Monaten.

Gegen 15.30 Uhr MEZ notierte der US-Rohölpreis unverändert bei 72,25 Dollar pro Barrel und der Preis für die Nordseesorte Brent erhöhte sich um 0,4 % auf 76,47 Dollar.

Die Preise für das schwarze Gold erholten sich parallel zu den meisten Risikopapieren, nachdem die US-Notenbank Fed am Mittwoch erklärt hatte, dass sie ihre monatlichen Anleihekäufe nicht sofort reduzieren werde, obwohl sie für das nächste Jahr einen eher aggressiven Ausblick gab, denn immer mehr Notenbanker kamen zu dem Schluss, dass eine Zinserhöhung bereits im kommenden Jahr erforderlich sein werde.

Die Stimmung erhielt auch dadurch Auftrieb, dass es keine Berichte darüber gab, dass der in Schwierigkeiten geratene chinesische Immobilienentwickler Evergrande eine Zinszahlung in Höhe von 83 Millionen Dollar für eine Dollar-Anleihe nicht geleistet hat. In der Presse war zu lesen, dass die Behörden das Unternehmen angewiesen hätten, nicht in Zahlungsverzug zu geraten, aber es ist unklar, wie Evergrande, das als kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehend eingestuft wird, das Geld aufbringen könnte, um der Aufforderung nachzukommen. Die Debatte am Markt hat sich in den letzten Tagen von den spezifischen Sorgen um Evergrande wegbewegt und sich auf die Frage verlagert, wie die Behörden den Schuldenabbau im breiteren Immobiliensektor kontrollieren könnten, der 25 % des chinesischen BIP und - damit einhergehend - einen großen Teil der Kraftstoffnachfrage ausmacht.

Der effektivste Stützpfeiler für den Markt ist nach wie vor die gegenwärtige Situation auf dem US-Kassamarkt, die sich in der vergangenen Woche in einem weiteren Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 3,5 Millionen Barrel ausdrückte. Dies war der siebte wöchentliche Rückgang in Folge und lässt die kommerziellen US-Ölbestände auf dem niedrigsten Stand seit September 2018 fallen.

Ein wesentlicher Grund dafür sind weiterhin die Produktionsausfälle in der ölreichen Region des Golfs von Mexiko. Die Daten des Bureau of Safety and Environmental Enforcement zeigten, dass 294.000 Barrel pro Tag - ein Sechstel der gesamten Golfproduktion - am Mittwoch immer noch offline waren, mehr als zwei Wochen nachdem Hurrikan Ida durch die Region gefegt war.

BP (NYSE:BP) hatte zuvor bestätigt, dass alle vier Produktionsplattformen im Golf wieder in Betrieb genommen wurden, aber der Ölkonzern hat große Probleme auf seinem Heimatmarkt in Großbritannien, wo ein Mangel an Lkw-Fahrern dazu führt, dass er die Kraftstofflieferungen an Tankstellen einschränken muss. Auch Exxon Mobil (NYSE:XOM) hat Berichten zufolge ähnliche Probleme eingeräumt.

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Das eigentliche Geschehen spielt sich jedoch weiterhin auf den Erdgas-Märkten in der ganzen Welt ab. Sowohl asiatische als auch europäische Käufer versuchen, sich für die Heizsaison im Winter zu positionieren angesichts der Versorgungsknappheit infolge der Auswirkungen der Hurrikane im Golf und des Katz-und-Maus-Spiels zwischen Russland und Europa bezüglich der Nord Stream 2-Gaspipeline.

Gazprom (MCX:GAZP) schlug Anfang dieser Woche erneut eine Gelegenheit aus, zusätzliche Exportkapazitäten durch das ukrainische Pipelinesystem zu nutzen, das traditionell die größte Leitung für russisches Gas in die EU darstellt. Dies hat den Druck auf die EU erhöht, den Beginn der Lieferungen durch die umstrittene Nord-Stream-Verbindung zu genehmigen, die nach Ansicht vieler in Europa und darüber hinaus die Abhängigkeit Europas von russischem Gas auf ein gefährlich hohes Niveau hebt.

Analysten der Citigroup (NYSE:C) erklärten in einer Mitteilung an ihre Kunden, dass der Angebotsdruck in diesem Winter zu Preisspitzen auf über 100 Dollar pro mm Btu führen könnte, falls es kälter wird als vorhergesagt.

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