Öl fällt auf 2-Monats-Tief - schwächerer Dollar dämmt Verluste ein

Investing.com  |  Autor Ambar Warrick

Veröffentlicht am 24.11.2022 04:06

Von Ambar Warrick

Investing.com - Der Ölpreis notierte am Donnerstag rund um ein 2-Monats-Tief, nachdem die Bedenken über eine Angebotsverknappung aufgrund der Sanktionen gegen russisches Öl langsam nachlassen. Schwache Wirtschaftsaussichten haben im Verlauf der Handelswoche ebenfalls zu Verlusten geführt. Positiv auf die Preise wirkte sich dagegen die Schwäche des Dollars nach dovishen Kommentaren einiger Fed-Vertreter aus.

Nachdem die G7-Staaten gestern eine Preisobergrenze für russisches Öl festgelegt hatten, brachen die Rohölmärkte zunächst ein. Die festgelegte Preisobergrenze fiel dabei sogar noch strenger aus, als zuvor erwartet wurde. Viele Trader revidierten daraufhin ihre Erwartungen, dass eine strenge Preisobergrenze Moskau dazu zwingt, die Ölproduktion drastisch zu drosseln, um erhebliche Preisabschläge zu vermeiden.

Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA, gepaart mit rekordhohen Corona-Infektionszahlen in China, zeichneten ebenfalls ein düsteres Bild für die Rohölnachfrage. Die Geschäftsaktivität hat in den USA im November weiter abgenommen, wie vorläufige Daten am Mittwoch zeigten. Hohe Zinssätze und die hartnäckige Inflation setzen die US-Wirtschaft zunehmend unter Druck.

Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl rauschte kräftig nach unten und wird aktuell bei 84,97 USD je Barrel gehandelt. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es ebenfalls leicht nach unten auf 77,94 USD je Barrel. Beide Kontrakte sind gestern um über 4 % eingebrochen und pendelten sich auf ihrem schwächsten Niveau seit Ende September ein.

Niedrige Handelsvolumina aufgrund des Thanksgiving-Feiertags in den USA in dieser Woche verstärken zudem die Bewegungen an den Rohölmärkten.

Die dovishen Signale der Fed im Hinblick auf die weitere Zinspolitik sorgten derweil für Belastung beim Dollar. Für die Ölmärkte waren sie dagegen ein Segen und sorgten für etwas Stabilisierung nach dem heftigen Einbruch gestern. Einige Mitglieder der Fed sprechen sich zunehmend für ein langsameres Tempo bei den Zinserhöhungen in den kommenden Monaten aus. Das hat das gestern veröffentlichte Protokoll der Fed-Sitzung im November gezeigt.

Der Dollar verlor gestern nach der Veröffentlichung knapp 1 %, was den Preisdruck auf in Dollar gehandelte Rohstoffe leicht verringerte. Wachsende Erwartungen an einen schwächeren Dollar kommen auch den Rohölmärkten zugute, indem sie die Nachfrage in Ländern stützen, die ihre Rohölimporte in Dollar bezahlen.

Dennoch scheinen sich die nachfrageseitigen Indikatoren für Öl abzuschwächen. Zusätzlich zu den schwachen Daten zur Geschäftstätigkeit haben die US-Benzinlagerbestände – ein Schlüsselindikator für die Kraftstoffnachfrage – letzte Woche wesentlich stärker als erwartet abgenommen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Insgesamt sind die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen. Und dass, obwohl die Regierung etwa 2 Millionen Barrel Öl aus ihrer strategischen Ölreserve freigab.

Der Fokus auf den Ölmärkten richtet sich jetzt auf ein Treffen der OPEC im kommenden Monat. Dort wird sich zeigen, ob die Organisation weitere Lieferkürzungen ankündigen wird, um die Rohölpreise zu stützen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert