Kaffeepreis durch Coronavirus und Sorge vor Überangebot belastet

Investing.com

Veröffentlicht am 10.02.2020 16:35

Aktualisiert 10.02.2020 16:52

Investing.com - Nach der kraftvollen Rallye Ende 2019, sorgte der Jahreswechsel für Ernüchterung bei Kaffeemarktbeobachtern. Schließlich sind die Preise für Kaffee vom höchsten Stand seit September 2017 um knapp 30 Prozent eingebrochen. Auslöser dafür ist die Erwartung der Marktteilnehmer, dass der Kaffeemarkt im Erntejahr 2020/2021 wieder in ein Überangebot gerät. Hinzu kommen die Schwäche des brasilianischen Reals sowie die Nachfragesorgen im Zuge der Schließung von Starbucks (NASDAQ:SBUX)- und McDonald’s-Filialen (NYSE:MCD) in Festlandchina wegen des dort grassierenden tödlichen Coronavirus.

Der ICE-Future auf den internationalen Kaffeepreis weist am Montag mit 99,45 US-Cent ein Plus von 1,10 Prozent auf. Mit 97,40 US-Cents markierte die Arabica-Sorte letzte Woche den tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten.

Für Kaffee der Sorte Robusta in London an der NYSE LIFFE geht es um 0,08 Prozent nach oben auf 1.271 Dollar je Tonne. So niedrig wurde der Terminkontrakt zuletzt Ende Oktober 2019 gehandelt.

In einer Ende Januar veröffentlichten Reuters-Umfrage unter insgesamt 11 Händlern und Analysten aus aller Welt sagte eine Mehrheit für 2020/2021 eine Ernte von 66,9 Millionen Sack voraus. Nach dem Rekordjahr 2018/2019 wäre das erneut ein Ernterekord. Der Gesamtüberschuss aus der brasilianischen Ernte dürfte 2,75 Millionen Sack betragen. Dem Kaffeehändler Comexim zufolge soll die brasilianische Kaffeeernte im Jahr 2020/21 sogar insgesamt 67,7 Millionen Sack betragen.

Im Schnitt rechnen die von Reuters befragten Experten bei der Sorte Arabica bis Ende kommenden Jahres mit einem Preis von 120,0 US-Cents.

"Eine Erholung der weltweiten Produktion nach dem heißen Wetter Ende 2019 dürfte den Kaffeemarkt 2020/2021 in einen Überschuss führen, was die Lagerbestände erhöhen und die Preise belasten wird", sagte Caroline Bain, Chefökonomin bei Capital Economics.

Der Preis für die Sorte Arabica notierte letztes Jahr über weite Strecken auf dem tiefsten Niveau seit mehr als zehn Jahren, weil der Markt die Rekordernte aus dem Jahr 2018/2019 nur allmählich absorbieren konnte. Am Ende des Jahres erholten sich die Kaffeepreise und erreichten phasenweise ein Zwei-Jahres-Hoch, konnten das Niveau aber nicht halten und kollabierten dann im Januar.

Angesichts eines möglichen Überangebots kappten spekulativ orientiere Anleger ihre Wetten auf weiter steigende Preise. So sank die Netto-Position der Spekulanten - Short-Kontrakte abzüglich Anzahl Long-Kontrakte - von knapp 50.000 auf nur noch 20.884.

Neben der Erwartung an ein Überangebot hängt auch das chinesische Coronavirus wie ein Damoklesschwert über dem Kaffeemarkt. Schließlich hat Starbucks mehr als 2.000 Filialen in Festlandchina geschlossen. Auch die Fast-Food-Kette McDonald's hat einige hundert Restaurants geschlossen. Das dürfte die Nachfrage nach Kaffeebohnen dämpfen und damit die Preise belasten.

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Auf die Stimmung drückt auch die Schwäche des brasilianischen Reals zum US-Dollar, der am Montag auf ein neues Rekordtief gefallen ist.

Zuletzt handelte der USD/BRL mit einem Plus von 0,06 Prozent auf 4,3221. Das Rekordtief wird bei 3,3277 markiert. Seit Jahresanfang hat die brasilianische Währung zum Greenback mehr als 7,50 Prozent an Wert verloren.

Ein schwacher brasilianischer Real fördert in der Regel das Exportwachstum. Sobald mehr Angebot auf den Markt gelangt, fallen die Preise für Kaffee.

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