Goldpreis: War es das schon?

Investing.com

Veröffentlicht am 11.11.2019 13:41

Investing.com - Nach der größten Verlustwoche seit zweieinhalb Jahren hat sich zum Wochenauftakt eine freundlichere Stimmung am Gold-Markt breit gemacht. Der Goldpreis erholte sich um knapp 7 Dollar auf 1.465 Dollar je Feinunze.

Am Wochenende hatten Zweifel an eine Einigung zwischen den USA und China erneut für Verunsicherung gesorgt. Dieser Pessimismus hielt auch am Montag an und unterstützte das gelbe Metall. Auch die erneute Eskalation der Lage in Hongkong lässt die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold steigen.

Für den Gold-Future, der an der COMEX gehandelt wird, ging es um 3,25 Dollar oder 0,22 Prozent auf 1.466 Dollar nach oben. Das Edelmetall schloss am Freitag auf wöchentlicher Basis um 3,2 Prozent tiefer und sackte damit auf den tiefsten Stand seit 3 Monaten ab. Es war der größte Wochenverlust seit November 2016.

Hoffnungsvolle Signale im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie erste Anzeichen für eine Stabilisierung der Weltwirtschaft hatten den Appetit nach riskanten beziehungsweise höher verzinslichen Anlagen in der letzten Woche steigen lassen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen schnellte in die Höhe. Für den TLT (NASDAQ:TLT), SHY (NASDAQ:SHY), TIP (NYSE:TIP) ging es spürbar nach unten. Das ließ den Dollar aufwerten. Im Zuge dessen geriet der Goldpreis unter Druck, der sowohl mit steigenden Renditen als auch einem stärkeren Dollar in der Regel unter Druck gerät.

Der Kassapreis für Gold verteuerte sich um 7 Dollar oder 0,49 Prozent auf 1.465,49 Dollar.

"Die Goldpreise stehen jetzt ziemlich tief und die Anleger nutzen die Gelegenheit, um Positionen im sicheren Hafen zu eröffnen, da es angesichts der Sorgen um den Handelskrieg und die Weltwirtschaft immer noch Aufwärtspotenzial gibt", sagte Brian Lan von GoldSilver Central, wie Reuters berichtete.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag gesagt, er habe nicht zugestimmt, bereits verhängte Zölle schrittweise zurückzunehmen. In die gleiche Kerbe schlug der Präsidentenberater Peter Navarro.

Zuvor hatten chinesische Regierungsbeamte die Hoffnung auf eine baldige Einigung geschürt. Auch Marc Short, der Stabschef von Vize-Präsident Mike Pence, hatte erklärt, dass man sehr optimistisch sei, dass der Phase ein Deal "hoffentlich noch vor Ende des Jahres" unterzeichnet werde.

Am Wochenende sagte Trump, die Gespräche mit Peking würden sich "sehr schön" entwickeln, aber ein Deal müsse den Vorstellungen der USA entsprechen. Bezüglich dem Willen der USA zur Rücknahme der bereits bestehenden Strafzölle auf China-Waren fügte der US-Präsident hinzu, dass es eine falsche Berichterstattung dazu gebe.

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"Freilich hätte es auch überrascht, würden die USA alle Zoll-Joker so früh aus der Hand geben", schreiben die Finanzexperten von apano in einer Notiz. "Aber diese Aussage ist dennoch ernüchternd und trifft heute früh auf einen sehr nervösen Markt."

Als Voraussetzung für eine erste Handelsvereinbarung seitens China gilt nach wie vor, dass die verhängten Zölle parallel von beiden Seiten teilweise oder vollständig zurückgenommen werden.

Der Markt geht zwar nach wie vor von einer baldigen Lösung im Handelsstreit aus, aber die jüngsten Äußerungen aus dem Weißen Haus zeigen, dass ein Deal noch keine ausgemachte Sache ist. Das war der wesentliche Preistreiber für die Erholungsbewegung am Montag beim Goldpreis.

"Die widersprüchlichen Aussagen des Weißen Hauses, die sich voraussichtlich noch fortsetzen werden, bestätigen die Unberechenbarkeit der US-Handelspolitik, erhöhen die Unsicherheit und unterstützen letztlich die Makro-Volatilität (und damit Gold)", sagte Nicky Shiels, Rohstoffanalystin bei der Scotiabank, gegenüber Kitco News. "Der Goldpreis nähert sich der Kaufzone, da wir davon ausgehen, dass eine erste Handelsvereinbarung nicht ausreicht, um das bullische Chartbild zu negieren. Strukturelle Gründe, Gold in einem Spätzyklus und US-Wahljahr zu halten, bleiben weiterhin bestehen."

Mit Spannung blicken die Anleger nun auf die Rede von US-Präsident Donald Trump vor den Mitgliedern des Economic Club of New York am Dienstag.

Für Preisauftrieb sorgte auch die Meldung aus Hongkong, wo es erneut zu Gewalt bei den Anti-Regierungsprotesten kam. Dabei ist ein Demonstrant von einem Polizisten angeschossen und schwer verletzt worden. Der Aktienindex Hang Seng verlor 2,62 Prozent auf 26.962 Punkte.

Matt Simpson von Cityindex schrieb in einer Notiz, dass die "Bären klar die Kontrolle haben und das Momentum signalisiert, dass wir uns in einer Impulswelle nach unten befinden."

"Wenn wir uns in einem Double ZigZag befinden, könnte die Preiszone bei 1.411 bis 1.417 ein mögliches Ziel darstellen, wo eine 100% Projektion der ABC-Korrektur und der 200-Tage-EMA" liegen. Als Schlüsselwiderstand definiert Simpson die 1.519,70 Dollar-Marke.

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