Goldpreis schmiert ab: Fed-Chef sorgt für Armageddon am Goldmarkt

Investing.com

Veröffentlicht am 29.08.2022 14:14

Aktualisiert 29.08.2022 14:33

von Robert Zach 

Investing.com - Die US-Notenbank (Fed) erklärt den Kampf gegen die galoppierende Inflation zur obersten Priorität. Darauf reagieren die Anleger verschreckt - der Goldpreis stürzt ab. 

Von knapp über 1.770 Dollar ging es für den Preis des Edelmetalls innerhalb kürzester Zeit um fast 40 Dollar nach unten. Aktuell arbeitet der Goldpreis an einer Stabilisierung, bleibt aber unter der ehemaligen Unterstützung bei 1.740 Dollar, die nun als hartnäckiger Widerstand fungiert.

"Gold ist jetzt besonders anfällig, da die Anleiherenditen weiter nach oben gehen könnten, sofern sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin positiv entwickelt", sagte Ed Moya, Analyst bei der Online-Handelsplattform OANDA. "Das Risiko einer letzten großen Abwärtsbewegung bleibt für Gold bestehen."

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe erreichte am Montag mit 3,129 Prozent den höchsten Stand seit zwei Monaten und die der zweijährigen sogar den höchsten Stand seit 2007, nachdem Fed-Chef Jerome Powell am Freitag erklärt hatte, die Zentralbank werde die Zinsen so lange "kräftig" anheben, bis der Kampf gegen die Inflation gewonnen sei.

Powell habe die Spekulationen vor einem geldpolitischen Kurswechsel in den Wind geschlagen, kommentierte Philip Streible, Chefmarktstratege bei Blue Line Futures in Chicago. Angesichts der Aussicht auf weitere Zinsanhebungen bleibe der Goldpreis daher unter Druck, sagte er.

Die nächste Sitzung der Fed findet am 21. September statt. Die marktseitigen Erwartungen zeigen nach Powells Rede eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte statt wie bisher um 50 Basispunkte. 

Unter Druck geriet der Goldpreis auch wegen der breit angelegten Dollar-Stärke, die sich aus der hawkishen Rhetorik des US-Notenbankchefs ergab und den US-Dollar am Montag auf den höchsten Stand seit 20 Jahren katapultierte. 

Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollarraums teurer wird.

"Wenn der Goldpreis das Tief bei 1735 Dollar nicht halten kann, rückt die Unterstützung bei 1.727 und 1.710 Dollar in greifbare Nähe", kommentierte Sunil Kumar Dixit, technischer Chefstratege bei SKCharting.com. "Viel wird davon abhängen, wie der Markt die Nachwirkungen von Powells Rede verdaut."

Powell sagte, die Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank hätten ein "übergeordnetes Ziel", nämlich die Inflation wieder auf das Ziel der Zentralbank von zwei Prozent zu bringen.

Die Fed hat seit März vier Zinserhöhungen vorgenommen und die Leitzinsen von nahezu Null vor zwei Jahren auf bis zu 2,5 Prozent im Juli erhöht.

"Wir ergreifen entschlossene und rasche Maßnahmen, um die Nachfrage zu dämpfen, damit sie sich besser an das Angebot anpasst, und um die Inflationserwartungen zu verankern. Wir werden so lange weitermachen, bis wir der Überzeugung sind, dass die Arbeit getan ist", sagte Powell in seinem Redebeitrag auf dem Zentralbanken-Symposium in Jackson Hole, Wyoming.

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Powell machte in seiner Rede unmissverständlich klar, dass die Fed alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um die Inflation einzufangen, die sich nur sehr langsam von ihrem höchsten Stand seit vier Jahrzehnten entfernt.

Ein von der Fed genau beobachteter Indikator zur Bestimmung der Inflation in den USA war im Juli um 6,3 Prozent gestiegen, nach 6,8 Prozent im Juni.

Der so genannte PCE-Index (Personal Consumption Expenditure Index) ging im Juli um 0,1 Prozent zurück, nachdem er im Juni noch um 1 Prozent gestiegen war, wie das Handelsministerium mitteilte.

Für einige Investoren gilt Gold nach wie vor als Schutz gegen die Inflation, obwohl es diesem Anspruch seit seinem Rekordhoch von über 2.100 Dollar im August 2020 nicht mehr gerecht werden konnte.

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