Investing.com | Autor Robert Zach
Veröffentlicht am 06.10.2023 12:32
Investing.com - Der Markt für Orangensaft durchlebt derzeit eine turbulente Phase, die selbst erfahrene Investoren in Erstaunen versetzt. Die Preise für das alltägliche Frühstücksgetränk erleben einen beispiellosen Höhenflug und stehen kurz vor einem Allzeithoch.
Der Terminpreis für das Frühstücksgetränk ist in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen und schloss am Donnerstag mit 3,75 Dollar pro Pfund nur knapp unter dem Anfang September erreichten Rekordhoch von 3,90 Dollar. Zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr kostete das Pfund "nur" 1,85 Dollar. Seit Jahresbeginn haben sich die Preise für Orangensaft fast verdoppelt.
Damit reiht sich Orangensaft in die Liste wichtiger Lebensmittel ein, die trotz insgesamt rückläufiger Inflation mit erheblichen Preissteigerungen konfrontiert sind - wie unter anderem auch Rohzucker und Kakao. Der Trend rückläufiger Inflationsraten könnte durch die Verteuerung von Nahrungsmitteln und steigende Benzinpreise einen deutlichen Dämpfer erhalten.
Die Hauptursache für diesen Preisanstieg sind die verheerenden Auswirkungen von Wirbelstürmen und Unwettern, die im vergangenen Jahr Florida, den größten Orangensaftproduzenten der USA, heimgesucht haben. Die ohnehin schon durch die Zitruskrankheit Huanglongbing (HLB) geschwächte Ernte erreichte den niedrigsten Stand seit fast 80 Jahren.
In einem Kommentar der Rabobank heißt es: "Die Rekordpreise für Orangensaft im Jahr 2023 sind das Ergebnis eines sehr angespannten Marktes mit einer geringeren Produktion als erwartet und niedrigen Lagerbeständen. Sehr niedrige Lagerbestände aus zwei aufeinanderfolgenden kleinen Ernten in den Jahren 2020/21 und 2021/22 sowie sich verschlechternde Nachrichten für die laufende Saison 2022/23 haben das perfekte Umfeld für steigende Orangensaftpreise in diesem Jahr geschaffen."
Im Juli gab das US-Landwirtschaftsministerium bekannt, dass Florida in diesem Jahr voraussichtlich nur rund 15,9 Millionen Kisten Orangen produzieren wird. Das wären 70 % weniger als in der Saison 2020-21.
Auch andere Exporteure wie Brasilien und Mexiko haben ihre Ernteprognosen für dieses Jahr nach unten korrigiert und dies mit wetterbedingten Ernteproblemen begründet.
Geschrieben von: Investing.com
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