Börsencrash: Cash ist King und warum das Mantra den Goldpreis bremst

Investing.com

Veröffentlicht am 11.03.2020 07:43

Von Robert Zach

Investing.com - Warum sprang der Goldpreis am Montag nicht auf 1.900 Dollar, als die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf ein Rekordtief von 0,318 Prozent abstürzte?

Der Goldpreis stieg am Montag zwischenzeitlich über die Marke von 1.700 Dollar, konnte das Niveau aber nicht halten und zog sich zurück. Der an der COMEX gehandelte Gold-Future rangierte am Mittwochmorgen 1,55 Dollar im Plus bei 1.661 Dollar.

Viele haben sich gefragt, warum Gold am Montag, als die Wall Street ihren schlimmsten Tag seit der Finanzkrise im Jahr 2008 erlebte, nicht stärker gestiegen ist. Einige Analysten haben darauf hingewiesen, dass Investoren Gold verkaufen mussten, um liquide Mittel zu mobilisieren, mit denen dann Verluste an anderer Stelle ausgeglichen wurden.

Auch die Scotiabank hat diese Thematik in ihrem jüngsten Rohstoff-Update behandelt, wie das Nachrichtenportal für Edelmetalle Kitco berichtete..

"Trotz zahlreicher Pushbacks ('warum ist Gold angesichts der massiven Neubewertung der nominalen und realen US-Renditen nicht 1.900 Dollar wert')?", fragte sich die Rohstoffstrategin der Bank, Nicky Shiels.

Letztendlich ist Gold ein Rohstoff im "Kern", obwohl es auch einen sicheren Hafen darstellt, der auf makroökonomische Faktoren wie Zinssätze, Wechselkursschwankungen und die allgemeine Risikostimmung reagiert, so die Bankstrategin.

Gold habe sich bereits besser als andere Rohstoffe entwickelt, da die globalen Wachstumsaussichten nach unten korrigiert und die globalen Konjunkturimpulse verstärkt wurden, fügte die Strategin in ihrem Bericht hinzu.

Der jüngste Ölpreisabsturz drückt jedoch auf die Preise und scheint Gold zu bremsen.

Nach einem Ölpreiseinbruch (1991 bis 2020) um mehr als 10 Prozent, kommt der Goldpreis sieben Tage später in der Regel auf eine Performance von -0,80 Prozent, so Shiels. 50 Tage später liege die Performance sogar bei -1,5 Prozent.

Ein weiterer Grund, der die Euphorie rund um den Goldpreis bremst, ist der margenbedingte Abbau von Risiko, fügte Shiels hinzu.

"Gold war eine Absicherung gegenüber höheren Aktienmärkten, und da dies nicht mehr der Fall ist, besteht ein größeres Risiko, dass Positionen in ETFs oder passiven Investments aufgelöst werden" erklärte sie. "In turbulenten Zeiten ist in der Regel immer Cash der König, nicht Gold", erklärte Shiels.

Hinzu kommt, dass sich angesichts der Coronavirus-Krise andere Vermögenswerte finden, in die man investieren kann, wie z.B. Staatsanleihen (NASDAQ:TLT) und Aktien-Subsektoren wie Versorgungsunternehmen (NYSE:XLU) und Grundnahrungsmittel, sagte Shiels.

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Die Marktunsicherheit werde wahrscheinlich so lange anhalten, bis es eine "koordinierte" Reaktion der Zentralbanken auf der ganzen Welt oder eine Reduzierung der Zahl der COVID-19-Fälle auf globaler Ebene gibt.

"Die Märkte sind nach wie vor extrem nervös und warten sehnlichst auf eine außerplanmäßige geldpolitische Entscheidung (mehr als auf geplante geldpolitische Treffen und Datenpunkte)", glaubt Shiels.

Die Scotiabank bleibt bullisch gegenüber Gold und empfiehlt, nicht mehr den Rallies nachzujagen, sondern die Dips zu kaufen.

Sie hat ihre Jahresprognose für Gold auf 1.750 Dollar je Feinunze erhöht. Im Schnitt sieht sie das Edelmetall bei 1.650 Dollar.

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