API-Daten: US-Rohöllagerbestände +8,4 Millionen Barrel - WTI Öl baut Gewinne aus

Investing.com

Veröffentlicht am 05.05.2020 22:31

Von Robert Zach

Investing.com - Der Ölpreis hat seine hohen Tagesgewinne am Dienstagabend ausgebaut, nachdem der vom American Petroleum Institute (API) erhobene Bericht erneut eine Verlangsamung der in den letzten fünf Wochen stark ansteigenden Rohöllagerbestände in den USA zeigte. Gleichzeitig gingen die Benzinbestände die zweite Woche in Folge zurück.

Die US-Öllagerbestände stiegen in der letzten Woche um 8,440 Millionen Barrel, nach 10,0 Millionen in der Woche zuvor.

Am wichtigen Umschlagort Cushing in Oklahoma stiegen die Bestände um 2,681 Millionen Barrel, nach 2,486 Millionen letzte Woche. Damit entspricht der Lageraufbau in etwa der Vorwoche.

Benzinbestände wurden um 2,237 Millionen Barrel abgebaut. Die Bestände der Destillate stiegen um 6,143 Millionen Barrel.

Der Rückgang der Benzinreserven lässt auf eine sich fortsetzende moderate Wiederbelebung der Ölnachfrage im Zuge des Neustarts des gesellschaftlichen Lebens in den USA schließen. Mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten haben bereits ihre Corona-Restriktionen gelockert.

"Eines ist klar, die Talsohle auf der Nachfrageseite liegt hinter uns, und das spiegelt sich in den steigenden Ölpreisen wider", sagte Per Magnus Nysveen, Chefanalyst bei Rystad Energy. Der "zentrale Grund für den jüngsten Preisanstieg sind regionale Verkehrsdaten, die darauf hindeuten, dass wir die Talsohle bei der Nachfrage durchschritten haben", fügte er hinzu.

Morgen um 16.30 Uhr gehen die Blicke auf die offiziellen Rohöllagerdaten der US-Energiebehörde EIA. Ölmarktbeobachter rechnen mit einem Aufbau von 7,7 Millionen Barrel.

Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI Öl) zur Lieferung im Juni 2020 stieg um 22,12 Prozent auf 24,92 Dollar je Barrel (vor den Daten 24,63 Dollar) (Stand 22.37 Uhr MEZ). Für die Nordseesorte Brent Öl zur Lieferung im Juli ging es um 15,44 Prozent auf 31,40 Dollar je Barrel aufwärts (vor den Daten 31,17 Dollar).

Stützend wirken auf der Angebotsseite die am Freitag in Kraft getretenen Produktionskürzungen der Opec+ sowie die Ankündigung einer Förderdrosselung durch die US-Öl-Multis wie Exxon Mobil (NYSE:XOM), Chevron (NYSE:CVX) und ConocoPhillips (NYSE:COP), während der französische Ölgigant Total (PA:TOTF) am Dienstag mitteilte, dass die Produktion wohl um 5 Prozent unter früheren Schätzungen für das laufende Jahr liegen werde. Aber auch kleine US-Schieferölgesellschaften wie Diamondback Energy (NASDAQ:FANG) und Centennial Resource Development (NASDAQ:CDEV)t drehen den Öl-Hahn zu. Hinzu kommt, dass mehr und mehr aktive Förderanlagen dicht machen. Laut Baker Hughes sank die Zahl der aktiven US-Bohrlöcher letzte Woche auf den tiefsten Stand seit Juni 2016.

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Morgan Stanley (NYSE:MS) schrieb in einer Notiz, dass "das größte Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wahrscheinlich hinter uns liegt".

"Von hier aus wird sich die Nachfrage allmählich erholen, während sich die Anpassung auf der Angebotsseite voraussichtlich beschleunigen wird", so die Investmentbank weiter.

In den USA zeigten die Daten der Energy Information Administration in der Woche bis zum 24. April, dass die wöchentliche Ölproduktion durchschnittlich 12,1 Millionen bpd betrug und damit etwa 1 Million Barrel pro Tag unter dem Allzeithoch vom März.

Andrew Goldstein, Präsident bei Atlas Commodities LLC, glaubt derweil, dass die Ölpreise in den kommenden Monaten niedrig bleiben werden. Grund dafür sind die noch immer Millionen Barrel Rohöl auf Schiffen auf dem Meer, die aufgrund der Lagersituation weltweit nirgendwo gelagert werden können.

Rystad warnte davor, dass trotz der sich aufhellenden Lage am Ölmarkt die Lagerbestände weiter zunehmen werden. In ein "paar Wochen" könnten die Öllager volllaufen.

"Die Lagerproblematik ist nach wie vor ein großes Thema und wird sich auf den Handel auswirken, weil die Käufer kein physisches Öl lagern können“, sagte Ölanalystin Louise Dickson.

Laut Rystad droht dem WTI-Juni-Future erneut der "Zusammenbruch", sofern die Ölproduktion bis zum 19. Mai (an diesem Tag läuft der Juni-Terminkontrakt aus ) nicht ausreichend heruntergefahren werde.

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