Wachsende Sorgen von Anschlägen radikaler Kurden

Reuters

Veröffentlicht am 18.03.2018 15:13

Wachsende Sorgen von Anschlägen radikaler Kurden

Berlin (Reuters) - In Deutschland wachsen wegen der türkischen Offensive in der nordsyrischen Region Afrin die Sorgen vor Gewaltaktionen militanter Kurden.

Es gebe eine "deutliche Zuspitzung" im kurdisch-extremistischen Milieu, sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Anschlagsserie auf türkische Einrichtungen, Bankfilialen sowie Büros von CDU und SPD hätten eine neue Dimension erreicht. Das Blatt berichtete, kommenden Dienstag solle die Lage im Kanzleramt erörtert werden.

Im Internet rechtfertigen militante Kurden fight4afrin.noblogs.org Anschläge, um damit gegen die türkische Offensive vorzugehen. In einem auf den vergangenen Mittwoch datiertem Eintrag heißt es: "Sobald die erste türkische Fahne über Afrin weht, werden wir zu einer neuen Phase des Widerstandes übergehen." Nach Worten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist es seinen Soldaten am Sonntag gelungen, in Afrin einzurücken.

FURCHT VOR SCHULTERSCHLUSS VON KURDEN UND LINKSEXTREMISTEN

Deutsche Behörden befürchten nach Medienberichten, dass sich gewaltbereite Kurden und Extremisten aus der Antifa-Szene zusammentun könnten. So warnten nach einem "Spiegel"-Bericht Verfassungsschützer vor einem Schulterschluss beider Gruppen. "Vor allem junge Leute schließen sich den Extremisten an", sagte Staatssekretär Mayer. "Die Jugendorganisationen der kurdischen Extremisten konzentrierten ihre Aktionen stärker."