Seehofer legt Bremer Asylbehörde vorerst still

Reuters

Veröffentlicht am 23.05.2018 16:38

Seehofer legt Bremer Asylbehörde vorerst still

Berlin (Reuters) - Wegen des Skandals bei der Flüchtlingsbehörde Bamf darf die Bremer Außenstelle voerst keine Asylentscheidungen mehr fällen.

Bis zum Abschluss der internen Prüfungen würden andere Außenstellen deren Anträge bearbeiten, teilte Bundesinnenminister Horst Seehofer am Mittwoch mit. Der Druck auf die Chefin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Jutta Cordt, stieg weiter: Die Nürnberger Staatsanwaltschaft leitete Vorermittlungen wegen des Verdachts der Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt ein.

Die Bremer Bamf-Außenstelle habe bewusst gegen gesetzliche Regelungen verstoßen und interne Dienstvorschriften missachtet, erklärte Seehofer. Dies ergebe sich aus der Überprüfung von 4568 Asylverfahren. "Das Vertrauen in die Qualität der Asylverfahren und in die Integrität des Ankunftszentrums Bremen ist massiv geschädigt worden." Alle Geschäftsvorgänge der im Verdacht stehenden Mitarbeiter sollen überprüft werden. Zudem werde künftig jede zehnte, nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Asylentscheidung überprüft.