Katalanisches Referendum steht nach Razzien infrage

Reuters

Veröffentlicht am 21.09.2017 16:41

Aktualisiert 23.09.2017 02:51

Katalanisches Referendum steht nach Razzien infrage

Madrid/Barcelona (Reuters) - Die Organisatoren des katalanischen Unabhängigkeitsreferendums haben erstmals eingestanden, dass das Votum nach den Polizeirazzien der Zentralregierung infrage steht.

"Es ist offensichtlich, dass wir nicht so abstimmen können wie wir es eigentlich wollten", sagte der Wirtschaftsminister der ostspanischen Region, Oriol Junqueras, am Donnerstag dem Fernsehsender TV3. Er glaube dennoch, dass sich viele Wähler beteiligen werden.

Die der Madrider Regierung unterstellte Guardia Civil war mit Razzien gegen die Regionalverwaltung vorgegangen und hatte etwa Stimmzettel und Wahlurnen beschlagnahmt. Zudem wurde ein katalanischer Wirtschaftsstaatssekretär festgenommen. Der Streit über das für den 1. Oktober angesetzte Referendum hat Spanien in eine der schwersten Krisen seit der Franco-Diktatur gestürzt. Nach Ansicht der Zentralregierung ist die Abstimmung verfassungswidrig.