CDU zieht interne Trennlinien zur AfD - Hauptgegner bleibt SPD

Reuters

Veröffentlicht am 23.10.2016 13:26

CDU zieht interne Trennlinien zur AfD - Hauptgegner bleibt SPD

Berlin (Reuters) - Die CDU grenzt sich gegen AfD-Sympathisanten in den eigenen Reihen ab, sieht aber in der neuen politischen Konkurrenz nicht den Hauptgegner bei der Bundestagswahl 2017.

Am Wochenende wurden die Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla und der ursprünglich als Justizminister in Mecklenburg-Vorpommern vorgesehene Sascha Ott wegen AfD-naher Positionen abgestraft. Zeitgleich warf Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel der AfD vor, eine Nein-Sager-Partei zu sein. CDU-Generalsekretär Peter erklärte jedoch, die Bekämpfung der AfD habe für die CDU keine Priorität. "Unser Hauptgegner im Wahlkampf bleiben die Sozialdemokraten und Rot-Rot-Grün", sagte er der "Welt am Sonntag".

Kudla wurde von ihrem Leipziger Verband nicht wieder als Direktkandidatin für die Bundestagswahl aufgestellt. Sie hatte die Flüchtlingspolitik mit dem Nazibegriff "Umvolkung" bezeichnet und damit in der CDU-Führung massive Kritik ausgelöst. In Mecklenburg-Vorpommern zog die CDU den designierten Justizminister Ott zurück, weil er auf Facebook (NASDAQ:FB) Einträge der AfD gelobt hatte.

AfD-Chef Jörg Meuthen lud in der "Bild am Sonntag" beide CDU-Politiker ein, in seine Partei zu wechseln. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Anfang September hat die AfD erstmals in einem Bundesland die CDU überholt und zog als zweitstärkste Kraft hinter der SPD in den Schweriner Landtag ein.