CDU-Innenpolitiker setzen auf härtere Linie bei Asyl

Reuters

Veröffentlicht am 26.03.2017 12:14

CDU-Innenpolitiker setzen auf härtere Linie bei Asyl

- von Andreas Rinke

Berlin (Reuters) - Die CDU-Innenpolitiker wollen mit einem härteren Kurs in der Asylpolitik bei der Bundestagswahl punkten.

"Eine Situation wie im Herbst 2015 darf sich nicht wiederholen", schrieben sie in ihrem Beitrag für das Wahlprogramm der Union. Grenzkontrollen sollten beibehalten und gegebenenfalls verschärft werden, heißt es in dem Papier, das der Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende vorlag. Neue Kritik wurde an der Doppelpassregelung laut. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, sagte. es sei richtig, die Möglichkeit zur Erlangung von zwei Staatsbürgerschaften auf Ausnahmen zu beschränken. Die SPD warf der CDU einen Anti-Ausländer-Wahlkampf vor.

In dem Beschluss des CDU-Bundesfachausschusses Innenpolitik heißt es, die Aufnahme von Flüchtlingen dürfe die Akzeptanz der Gesellschaft und ihre Integrationsfähigkeit nicht überfordern. Die Innenpolitiker setzten die Beschlüsse des CDU-Parteitages im Dezember um, gingen an verschiedenen Stellen aber darüber hinaus. Weil die Parteiführung eingebunden ist, dürften die meisten Vorschläge im Wahlprogramm auftauchen.

Die Innenexperten schlagen eine härtere Haltung gegenüber Asylbewerbern vor, die ihre Herkunft verschleiern. "Wer über seine Identität täuscht oder bei seinem Asylverfahren nicht mitwirkt, ist offensichtlich nicht schutzbedürftig." In diesem Fall solle das Asylverfahren automatisch beendet werden. Auch eine Duldung solle dann nicht möglich sein. Damit mehr Menschen wieder freiwillig ausreisen, sollen die Fördermittel für die entsprechenden Programme erhöht werden. Staaten, die ihre Bürger nicht zurücknehmen, sollen weniger Entwicklungshilfe erhalten.

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