Yellens strengere Kapitalanforderungen an Banken belasten Dax

Investing.com

Veröffentlicht am 15.04.2014 18:12

Frankfurter Börse verzeichnet starken Gewinneinbruch

Investing.com – Der Dax hatte zwar am Nachmittag seine Verluste etwas eingedämmt, nachdem Wall Street positiv in den Handel gestartet war, doch stürzte er bis zum Börsenschluss stark ab, nachdem die US-Kurse ins Minus drehten. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex um 1,77% tiefer bei 9.173,71 Punkten. In der zweiten Börsenliga verzeichneten der MDax und der TecDax, die sich am Vormittag noch in der Gewinnzone gehalten hatten, moderate Abschläge von jeweils 1,34% auf 15.661,85 Zähler und 1,72% auf 1.156,85 Punkte.

In Wall Street hatten die Kurse zwar fest gestarteten, drehten jedoch später wieder ins Minus. Nach europäischem Börsenschluss verzeichnete der Dow Jones ein Minus von 0,06% auf 16.163,50 Punkte. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 gaben um jeweils 0,08% auf 1.829,20 Zähler und 0,71% auf 3.449,90 Punkte nach.

Belastend wirkten sich Aussagen der Fed-Chefin Janet Yellen aus. Über Videokonferenz sagte sie während eines Treffens der Federal Reserve Bank von Atlanta, dass es Spielraum für strengere Kapital- und Liquiditätsanforderungen bei Großbanken gebe.

Zuvor hatten bessere Inflationszahlen aus den USA und starke Geschäftszahlen von Coca-Cola und Johnson & Johnson noch für gute Stimmung gesorgt. Die Teuerungsrate ist in den USA um 1,5% gestiegen nach 1,1% im Vormonat, teilte heute das US-Arbeitsministerium mit. Erwartet wurde ein Plus auf 1,4%. Dies verlieh dem Dollar gegenüber dem Euro leichten Antrieb, doch erholte sich die Gemeinschaftswährung im Nachhinein erneut. Derzeit lieg der EUR/USD Kurs bei 1,3805.

Des Weiteren haben sich in den USA die Nettokapitalzuflüsse im Februar stark auf 167,7 Mrd. US-Dollar erhöht. Im Vormonat hatte der Betrag noch bei 87 Mrd. gelegen, teilte heute das US-Finanzministerium mit.

Dagegen enttäuschte der New York Empire Index, der im April unerwartet von 5,61 auf 1,29 Punkte fiel, teilte die Federal Reserve Bank in New York mit. Es handelt sich um den tiefsten Stand seit November 2013.

Der Getränkeriese Coca-Cola hat indes im ersten Geschäftsquartal mehr Getränke verkauft. Trotzdem ging der Umsatz leicht um 4% auf 10,6 Mrd. zurück. Der Gewinn verringerte sich sogar um 8% auf 1,62 Mrd. Dollar. Nichtsdestotrotz fiel das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis erwartungsgemäß aus. Die Coca-Cola Enterprises (NYSE:CCE) Aktie führt derzeit die Tops im Dow Jones bei einem Plus von 3,50% an.

Einen überraschend festen Start ins neue Geschäftsjahr machte Johnson & Johnson. Der US-Konsumgüter- und Medizintechnikhersteller verzeichnete einen Erlösanstieg von 3,5% auf 18,12 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn belief sich auf 4,7 Mrd. US-Dollar nach 3,5 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal. Das robuste Ergebnis veranlasste das Unternehmen zu einer Aufstockung der Jahresprognose. Der Vorstand geht nun von einem Jahresgewinn von 5,80 bis 5,90 Dollar je Aktie, teilte die Firma heute in New Jersey mit. Die Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) Aktie nimmt den zweiten Platz unter den Gewinnerwerten im US-Leitindex bei einem Anstieg von 1,18% ein.

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Im Fokus der Anleger dürften heute zusätzlich nach US-Börsenschluss die Quartalszahlen von Yahoo und Intel stehen.

Unterdessen hat die ukrainische Regierung im Osten eigenen Angaben zufolge den angekündigten Einsatz gegen pro-russische Separatisten gestartet, um die von Aktivisten besetzten Verwaltungsgebäude zu räumen, nachdem diese das Ultimatum von Präsidenten Alexander Turtschinow ignoriert hatten. Die Einheiten würden im Norden des Gebiets Donezk nahe der Grenze zu Russland vorrücken, hieß es laut Medienberichten. Am Vortag hatte Übergangspräsident Alexander Turtschinow ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Ungeachtet dessen kam es in mehreren Städten des Ostens zu weiteren Ausschreitungen und Gewalttaten. Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew warnte zugleich vor einem Bürgerkrieg. Der Westen erwägt indes weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

An der russischen Börse schloss der MICEX um 2,64% tiefer.

Von Konjunkturseite hat sich der deutsche Konjunkturerwartungsindex im April abgeschwächt. Der ZEW-Indikator ist um 3,4 Punkte auf 43,2 Zähler zurückgegangen, teilte heute das Institut in Mannheim mit. Die vorsichtigere Einschätzung der vom ZEW befragten Finanzexperten wurde den Spannungen in der Ukraine zugeschrieben. Nach wie vor sorge dieser für Verunsicherung. Insgesamt wird die Konjunkturlage in Deutschland allerdings weiter positiv bewertet, wie sich aus dem ZEW-Indikator für die konjunkturelle Lage in Deutschland abzeichnet. Dieser notiert im April gegenüber März um 8,2 fester bei 59,5 Punkten, was dem höchsten Stand seit Juli 2011 entspricht.

Andererseits hat sich im März die Inflation im Vereinigten Königreich unerwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise gingen von 1,7% im Vormonat auf 1,6% zurück, was dem niedrigsten Anstieg seit Oktober 2009 entspricht. Das britische Pfund rutschte gegenüber dem Dollar leicht ab. Zuletzt notierte GBP/USD bei 1,6722 Dollar je Pfund.

An den europäischen Aktienmärkten schlossen die wichtigsten Leitindexe in der Verlustzone. Der FTSE 100 gab um 0,64% nach, der CAC 40 schloss um 0,89% tiefer, der Ibex 35 gab um 0,83% nach und der FTSE MIB brach um 2,33% ein.

Am Frankfurter Parkett gab es im Dax keine Gewinnerwerte. Spitzenreiter im MDax und TecDax waren HOCHTIEF AG (HOTG.XETRA) und Drillisch bei Anstiegen von jeweils 3,29% und 1,93%. Die größten Verluste verbuchten die Commerzbank AG O.N. (CBKG.XETRA), Sky Deutschland und Nordex bei Abschlägen von jeweils 3,62%, 6% und 5,87%.

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