Wachstum von Netflix lässt Konkurrenz in Röhre gucken

Reuters

Veröffentlicht am 23.01.2018 11:18

Wachstum von Netflix lässt Konkurrenz in Röhre gucken

Los Angeles (Reuters) - Netflix spielt unangefochten die Hauptrolle im umkämpften Online-Streamingmarkt.

Nach milliardenschweren Investitionen in neue Serien und Filme verdreifachte der Branchenprimus seinen Gewinn im Weihnachtsquartal. Inzwischen zählt Netflix weltweit rund 118 Millionen Abonnenten und stellt damit Streaming-Nachzügler wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Hulu in den Schatten. Auch traditionelle Unterhaltungskonzerne wie Walt Disney (NYSE:DIS) und Time Warner (NYSE:TWX) spüren den Rivalen im Nacken. Die Netflix-Aktie kletterte nachbörslich an der Wall Street um neun Prozent. Das Unternehmen ist damit an der Börse über 100 Milliarden Dollar wert - mehr als Industriekonzerne wie etwa Daimler (DE:DAIGn) oder BASF (DE:BASFN). Die Börse geht die Wette des Unternehmens mit, dass die hohen Ausgaben für neue Serien wie "Stranger Things" oder "The Crown" dauerhaft zu höheren Umsätzen und mehr Kunden führen.

"Wir glauben, dass sich unsere großen Investitionen in Inhalte auszahlen", schrieb das Unternehmen in seinem Aktionärsbrief. Netflix fügt seinem Angebot kontinuierlich Neues hinzu. Allein im laufenden Jahr will Netflix acht Milliarden Dollar in den Ausbau seines Programms stecken, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten. Mit Disney plant nämlich ein weiterer großer Unterhaltungskonzern den Markteintritt. Und auch er wird wohl dem Beispiel des Streaming-Pioniers folgen und eigene Inhalte für die Web-Abonnenten entwickeln. Während Netflix mit "House of Cards" und "Orange is the new black" bekannt geworden ist, punktete Amazon mit Eigengewächsen wie "You are wanted" von und mit Matthias Schweighöfer. Hulu brachte die preisgekrönte Serie "Der Report der Magd" heraus.

Exklusive Inhalte binden die Kunden und lassen sich später noch lizenzieren. Zudem steht Netflix nicht mit leeren Händen da, da nun Disney ("Star Wars", "Die Eiskönigin") beispielsweise angekündigt hat, seine Partnerschaft mit dem Streaming-Dienst zu beenden. Den ersten eigenproduzierten Film haben die US-Amerikaner mit "Bright" bereits Ende 2017 veröffentlicht.